Demobericht: Den Faschisten keine Ruh – auf nach Schnellroda! #SR0603

Den Faschisten keine Ruh - auf nach Schnellroda! #SR0603

Den Faschisten keine Ruh – auf nach Schnellroda! #SR0603

Als Kollektiv „IfS dichtmachen“ blicken wir auf eine sehr gelungene und erfolgreiche antifaschistische Demonstration am 6. März 2020 zurück. Unter dem Motto „Den Faschisten keine Ruh – auf nach Schnellroda!“ ist es gelungen, einen breiten Protest auf die Beine zu stellen und auch spürbar mehr Menschen als zuletzt nach Schnellroda zu mobilisieren. So waren ganz unterschiedliche regionale Initiativen beteiligt und bis zu 200 Menschen vor Ort. Diese beiden Faktoren bedingen sich aus unserer Sicht: Durch die breite Aufstellung des Protestes haben sich auch mehr Menschen den Faschist*innen widersetzt.
Am Tag selbst gab es dann neben zwei dauerhaft besetzten Infoständen den klassischen Demonstrationszug, davor allerdings auch noch eine Blockade vor dem Gasthof „Zum Schäfchen“ (Veranstaltungort der Rechten). Letzteres wurde zum ersten mal in Schnellroda versucht und brachte den Protest noch einmal näher an den Ort faschistischer Ideologieproduktion. Auf der Demonstration selbst gab es dann einige Redebeiträge, die sich mit dem Rechtsruck, der tödlichen Abschottung an den europäischen Außengrenzen, dem Rechtsterrorismus und den eingeladenen Faschisten des Flügels beschäftigten. Die bereits online verfügbaren Beiträge verlinken wir unter dem Bericht.

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Rückblick – #sr1101

Als Kollektiv “IfS dichtmachen” wollen wir uns zuerst bei allen Teilnehmer*innen an unserer antifaschistischen Demonstration in Schnellroda bedanken – insbesondere bei denen, die direkt aus dem Ort der näheren Umgebung kommen und mit rechtsextremen Umtrieben in Schnellroda Tag für Tag konfrontiert sind. Darüber hinaus bedanken wir uns vielmals bei allen Antifaschist*innen, die aus der Gegend, von weiter weg angereist sind oder die Demonstration im Vorfeld beworben haben. Gemeinsam beweisen wir bei jeder Demo, dass Schnellroda eben kein ruhiges Hinterland für den Faschismus ist, der auf den Akademien vertreten wird.

Und die Reaktionen aus dem “IfS”-Umfeld haben dann auch gezeigt, wie aggressiv die Faschist*innen auf unseren Widerstand reagieren. Schon vor Beginn unserer Demonstration konnten sich die Rechtsextremen nicht zurückhalten und spamten Twitter mit offensichtlich dreist gelogenen Behauptungen zur Teilnehmer*innenzahl und mit menschenverachtenden Kommentaren zu. Dazu lässt sich generell sagen, dass man im “IfS”-Umfeld schon lange jegliche Hemmung fallen gelassen hat. Während der Demonstration wurde gelogen und verhetzt, nach der Demonstration wurde der klassische rechte Opfermythos ausgepackt. Es wurde gejammert, wir hätten Kubitschek “töten”, die Autos der Teilnehmer*innen anzünden, das Verlagsgebäude stürmen wollen. Zu dem seitenlangen Gejammere kam dann noch der Beitrag von Kubitschek höchstselbst: Er lässt die Öffentlichkeit wissen, dass unser Protest ihm egal ist – deshalb widmen sich 8 von 13 Absätzen seiner Nachbetrachtung unserer Demo und auch er weist natürlich darauf hin, dass wir faktisch kriminell wären. Das beweist wieder einmal, dass Kubitschek und Co. keinen Anlass brauchen, um erst brutale Feindseligkeiten rauszuposaunen und dann trotzdem über “linksextremistische Gewalt” zu fabulieren.

Das ist leider nicht nur mit der bekannterweise mangelhaften Lesekompetenz des “IfS” zu erklären, die auch mit dem Akademie-Thema “Lesen” offensichtlich keine Fortschritte gemacht hat, sondern ist einfach die rechtsextreme Strategie: Gegen den “Volksfeind” soll jedes Mittel recht sein und wenn die Lüge der “linksextremistischen Gewalt” verfängt, dann kann der Wahrheitsgehalt egal sein. Gegen ihre Lügen und ihre Hetze hatten wir in Schnellroda eine Demo, die laut, bestimmt und mit Inhalten (bspw. von der Antifaschistischen Herzigkeit oder vom Domstraße e.V.) gefüllt war. Wir wollen auf diesen Erfolg aufbauen und hoffen, mit euch zusammen dem “IfS” weiter den Raum zu nehmen, um es letztendlich dichtzumachen.

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Felix Dirsch – Infotext

Um sich des eigenen intellektuellen Anstrichs zu versichern, versucht das “Institut für Staatspolitik” immer wieder auch Menschen zu den “Akademien” zu bekommen, die ihre rechtsextreme Propaganda mit einem professoralen Titel begleiten. Im Fall dieser “Winterakademie” hat es aber mal wieder nur für einen alten Bekannten gereicht: Mit Prof. Dr. Felix Dirsch (nach eigenen Angaben Professor, weil er Blockveranstaltungen an einer armenischen Universität machen würde [1]) spricht jemand über “Abendländisches Denken”, der bereits bei der “Herbstakademie” in Österreich auftreten durfte und mehrere Artikel für die Sezession geschrieben hat. Auch seine Bücher über “rechtes Christentum” sind schon im einschlägig rechtsextremen “Ares-Verlag” erschienen [2], weshalb seine Agenda klar sein dürfte: Die Christ*innen, die ihm nicht nationalistisch genug sind und wegen Nächstenliebe oder Barmherzigkeit niemandem im Mittelmeer ertrinken lassen wollen (in seinen Worten: nicht anerkennen, dass “Jesus treu zu seiner Heimat stand” und eine “globalistisch-universalistische Agenda vertreten”), hätten das Abendland wohl nicht verstanden. [3] Wie klar seine Position auf der faschistischen IfS-Linie liegt, zeigt auch Dirschs Rezension von “Douglas Murray: Der Selbstmord Europas”, in der für den Fall einer vermeintlich weiteren “Islamisierung” das Auswandern nach Osteuropa empfiehlt. [4] Der Grund, warum Dirsch mitmacht, liegt also nicht in originellen Ideen. Vielmehr versuchen Kubitschek und Co. ganz Konsumenten-gerecht, für jede reaktionäre Splittergruppe etwas anzubieten, um relevant zu bleiben. Dirsch steht dementsprechend nicht als Referent dort, sondern als Vertreter rechtsextremer Katholik*innen, deren menschenfeindlichen Unmut er als Mitglied eines “Tempelritterordens” [5] und Theologe authentisch ausdrücken soll.

 

Verweise:

[1] https://web.archive.org/web/20200107155018/http://www.felix-dirsch.de/uebermich.html
[2] https://threadreaderapp.com/thread/1183264082792800257.html
[3] https://web.archive.org/web/20200107155117/https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/gegen-eine-einseitige-politisierung.html
[4] https://web.archive.org/web/20200107155652/https://sezession.de/58610/douglas-murray-der-selbstmord-europas-immigration-identitaet-islam
[5] https://web.archive.org/web/20200107155748/https://omct-templerorden.de/Kontakt.html

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Aufschlagen, nachschlagen, zuschlagen – vom Buch zum rechten Terror

Am 11.01.2020 gehen wir als Kollektiv “IfS dichtmachen” wieder in Schnellroda (Saalekreis) auf die Straße. Wir werden erneut gegen die selbsternannte “Winterakademie” des “Instituts für Staatspolitik” (IfS) demonstrieren und unseren antifaschistischen Widerstand gegen ihre faschistische Propaganda deutlich machen.

Denn wie gefährlich das IfS tatsächlich ist, spiegelt sich nicht zuletzt in den Produkten des angeschlossenen Antaios-Verlages wider. Das Verlagsprogramm macht deutlich, dass die pseudo-intellektuelle Beschäftigung mit völkisch-esoterischen Wahngebilden wie dem “Großen Austausch” oder der “ethno-kulturellen Identität” leider nicht folgen- oder tatenlos bleibt. Tatsächlich werden bei Antaios Bücher verlegt und übersetzt, die die Rechtsterroristen der vergangenen Jahre und Monate entweder direkt inspiriert oder ihre zentralen Begrifflichkeiten popularisiert haben. So hatte der Massenmörder von Christchurch eben nicht nur eine rassistische Grundhaltung, sondern war explizit Anhänger der von der “Neuen Rechten” vertretenen Verschwörungstheorie des “Großen Austausch”. Er glaubte an einen festen Plan zum Austausch der Europäer*innen – und er wähnte sich deshalb im Krieg.

Und die vermeintliche Bestätigung dafür können sich alle gewalttätigen Faschist*innen bei Antaios abholen: Deshalb wird mit Renaud Camus “Revolte gegen den Großen Austausch” dort das zentrale Buch dafür verlegt. Ähnliches gilt für einen mutmaßlich Helfer des Mördes von Walter Lübcke, der dessen Namen im vom Antaios verlegten Pirincci-Buch markierte. Oder möglichen Fans von Anders Behring Breivik, dessen Idol mit dem Blogger “Fjordman” ebenfalls in Kubitscheks Verlag zu finden ist.

Wir sehen also: Das IfS gibt sich vielleicht als “Denkfabrik” und hat dementsprechend auch das Thema “Lesen” für die diesjährige Akademie gewählt, ist aber eine Fabrik der Gewalt. Die “Neue Rechte” behauptet, gewaltlos lesen zu wollen, verbreitet aber tödliche Ideologie. Die völkischen Traktate von Kubitschek, Semlitsch und Kaiser stehen nicht im luftleeren Raum – sie sollen Anleitung zur Errichtung einer faschistischen Ordnung sein und es gibt zu viele Menschen, die schon jetzt zur Tat übergehen.

Deshalb wollen wir in Schnellroda, einem Zentrum dieser “Neuen Rechten”, dem etwas entgegensetzen. Wir lassen nicht zu, dass sie ihre menschenverachtende Politik hier verbreiten können. Wir kämpfen gegen die Ideologie des rechten Terrors und freuen uns auf viele solidarische Antifaschist*innen am 11.01.2020!

Ablauf:

  • 12.30 Uhr – Anreise  -> Schnellroda
    • Halle/Saale Hbf – Ernst-Kamieth-Straße
  • 13 Uhr Mahnwachen in Schnellroda
    • Oberdorf/Müchelstraße
    • Oberdorf/Lindenstraße
  • 14.30 Uhr Demo
    • Start: Straße der LPG/Oberdorf
  • 16.30 Uhr Rückfahrt -> Halle/Saale

Facebook: https://www.facebook.com/events/2952944621416806/

 

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Redebeitrag Eisleben 01.11.2019

Liebe Demonstrant*innen,

Mansfeld-Südharz hat ein Nazi-Problem. Hier gibt es Reichsbürger, die mit dem MDR zusammen Parties ausrichten. Nazi-Übergriffe, Kameradschaften und eine AfD, die zwischendurch stärkste Kraft wird. Und hier hatte der Terrorist und Mörder von Halle seinen Lebensmittelpunkt – wie Experten zurecht gesagt haben: In einer rechtsextremen Erfahrungswelt. Alexander Gauland wird sich hier also pudelwohl fühlen und kann hier unbesorgt zur Jagd auf Andersdenkende aufrufen.

Währenddessen wird er sich in TalkShows und Gastbeiträgen wieder so zeigen, wie er es in den letzten Jahren immer getan hat: Als biederer älterer Herr mit Bismarck-Faible, ganz konservativ, aber auch ganz harmlos. Er hat mit Unterstützung naiver, verantwortungsloser oder einfach rechter Journalist*innen das geschafft, was man in Schnellroda noch versucht: Die vermeintlich akademische und seriöse Ausstrahlung über die eigene faschistische Ideologie hinwegtäuschen zu lassen. Dabei ist es genauso klar, für was ein Gauland steht. Er ist Geschichtsrevisionist durch und durch, bewundert den Heldenmut der Wehrmacht und hält NS-Gedenken für Vogelschiss, während er in Richtung 1000 Jahre Deutschland marschiert.

Trotzdem werden auch nach dem Terroranschlag die Abgrenzungsmechanismen weiter versagen. Einige werden sich einbilden, man wolle Gauland im Gespräch stellen. Andere werden denken, sie haben ja die besseren Argumente als die Faschist*innen. Was aber Journalisten oder Politiker, die mit Gauland reden oder ihn einladen, tatsächlich tun, ist seine brutale, deutsch-nationale Ideologie zum Teil von Diskussionen zu machen. Und das ist Beihilfe, damit muss Schluss sein!

Mit diesem liberalen Vorgehen soll auch der eigene Laden geschützt werden, der glauben muss, dass man Faschisten per TalkShow überführen könne. Einen ähnlichen Fehler konnten wir in Mansfeld-Südharz entdecken. Als der Verein Miteinander e.V. auf den rechtsextremen Alltag in Eisleben und Umgebung hinwies, wurde ihm sofort aus allen politischen Richtungen heraus Nestbeschmutzung vorgeworfen. CDU und AfD nutzten die Chance sogleich, um gegen den Verein als Ganzes zu schießen – nach dem Motto: Wer das schöne Mansfeld beleidigt, muss weg! Das zeigt die ganze diskursive Katastrophe unserer Zeit. Echte und ehrliche Demokrat*innen wollen ihren Laden verteidigen, geben aber den Rechten eine Vorlage nach der Anderen.

Hier müssen wir als Antifaschist*innen ansetzen. Wir müssen die AfD als faschistische Partei benennen. Wir müssen ihre mediale Hofierung angreifen. Wir müssen die Kritik gegenüber dem eigenen Landkreis, der eigenen Stadt stärken und immer diejenigen unterstützen, die vor Ort gegen die extreme Rechte kämpfen.

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Redebeitrag “Politik der Tat” 20.09.19

Liebe Zuhörer*innen,

wir möchten unseren Beitrag, auch in Anlehnung an das Motto der diesjährigen Sommerakademie des faschistischen Instituts für Staatspolitik, die Überschrift „Politik der Tat“ geben. Ziel ist es aufzuzeigen, welche realen Konsequenzen die in Schnellroda betriebene faschistische Ideologieproduktion hat.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Komplize des Mörders von Walter Luebcke wohl enger in die Planungen des Mordes eingebunden war, als zuvor angenommen. Der Mörder und sein Komplize sollen sich gegenseitig radikalisiert und in ihrer Radikalisierung gegenseitig bestätigt haben. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Komplizen wurde unter anderem das Buch „Umvolkung“ von Akif Pirinccigefunden, darin gelb markiert der Name des Opfers. Die Stelle des Buches in welcher der Name genannt wurde nimmt Bezug auf einen Informationsabend zur Aufnahme Geflüchteter, den der Komplize des Täters filmte und in dessen Folge Luebcke mehrmals massiven Drohungen ausgesetzt war, die schlussendlich leider auch umgesetzt worden sind. Das Buch indem der Name Luebckes markiert wurde, erschien im hier, in Schnellroda, ansässigen Antaios-Verlag Götz Kubitscheks.

Ein weiteres von Antaios verlegtes Buch trägt den Titel „Der große Austausch“ und ist die deutsche Übersetzung des vom französischen Faschisten Renaud Camus verfassten Buches gleich Namens. Die Übersetzung besorgte der Österreicher Martin Semlitsch, Stammautor des Antaios-Verlags und enger Wegbegleiter Martin Sellners. Im März dieses Jahres erschoss eine Person im neuseeländischen Christchurch in einer Moschee über 50 Menschen und filmte sich bei der Tat. Zuvor hatte er ein Manifest online gestellt, welches, auf Deutsch, ebenfalls den Titel „Der große Austausch“ trägt. Wenig später wurde bekannt, dass Martin Sellner, ebenfalls Autor des Antaios-Verlages, eine vierstellige Summe von dem Attentäter erhielt und einen E-Mail-Austausch mit ihm pflegte.

Der ideologische Zusammenhang zu Massenmorden hat jedoch quasi eine Tradition im Hause Antaios. Im Jahre 2011 gaben der bereits erwähnte Martin Semlitsch und Manfred Kleine-Hartlage die Übersetzung „Europa verteidigen. Zehn Texte.“ Des norwegischen Bloggers Fjordman heraus. Fjordmans Texte inspirierten wesentlich das Manifest des Massenmörders Anders Breivik, der in Oslo und Utoya 77 Menschen tötete. Erwähnenswert ist, dass die Texte Fjordmans nach dem Massaker übersetzt wurden, als auch seine Bedeutung für die Weltanschauung Breiviks bekannt war.

Anhand dieser drei Beispiele sollte klar geworden sein, dass die hier in Schnellroda betriebene Ideologieproduktion nicht so harmlos und vom Tagesgeschehen entrückt ist, wie es die Inszenierung des sogenannten Instituts suggeriert. Hier verlegte Bücher bilden sowohl die weltanschauliche Basis für konkrete Taten, wie der Mord an Luebcke zeigt, reagieren auf konkrete Taten, so die Übersetzung der Texte Fjordmans oder interagieren in einem ideologischen Feld der wechselseitigen Bezüge und ideologischen Verhärtungen: Der Massenmörder von Christchurch sah die Videos des Kopfes der österreichischen Identitären Martin Sellner und sein Manifest bezieht sich auf dasselbe Untergangsszenario, seine griffige Ausdrucksform im Titel „Der große Austausch“ findet.

Es ist daher weiterhin notwendig die sogenannten Akademien des Institut für Staatspolitik in den Blick zu nehmen, da hier etwa 150 meist junge faschistische Kader ideologisch geprägt werden und, dies sei ebenfalls erwähnt, die oben genannten Bücher des Verlags hier niedrigschwellig käuflich erwerben können.

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Radiobetrag – „IfS dichtmachen“ Proteste und aktuelles zur „Neuen“ Rechten

Seit 2003 befinden sich in dem kleinen Dorf Schnellroda im Saalekreis der Antaios Verlag und das sogenannte „Institut für Staatspolitik“. Seitdem leben in dem Ort auch Götz Kubitschek und Ellen Kositza. Kubitschek kommt ursprünglich aus Schwaben und arbeitete lange Zeit mit bei der rechten Zeitung „Junge Freiheit“. Anfang der 2000er nutzte er dann die Möglichkeiten der ostdeutschen Provinz, vielleicht kann man das so sagen, und baute in ebenjenem Schnellroda den Verlag und das IfS auf. Die Redaktion hat sich mit Lukas Wanke über den aktuellen Stand der Neuen Rechten und der „IfS“ und über die Demo am 20.09. in Schnellroda unterhalten.

„IfS“ Dichtmachen – Proteste und aktuelles zur Neuen Rechten und „IfS“

https://www.freie-radios.net/97234

 

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IfS dichtmachen – Zusammenfassung & Rückblick 2018

Als Kollektiv „IfS dichtmachen“ wollen wir nicht nur zwei- bis dreimal im Jahr gegen die „Neue Rechte“ und ihre rechtsextreme Ideologien und Netzwerke demonstrieren. Wir versuchen auch, ihnen kein ruhiges Hinterland zu überlassen. Das heißt, dass wir insbesondere in Schnellroda immer da sein und Widerstand leisten wollen, wenn das „Institut für Staatspolitik“ (IfS) wieder zur faschistischen Vernetzung einlädt. Und das heißt auch, dass wir kontinuierlich arbeiten wollen. Solange bis das IfS und andere Plattformen menschenverachtender Propaganda ihren Betrieb einstellen müssen. Deshalb versuchen wir auch unsere Analysen und inhaltlichen Ansätze zu bewahren und publizieren sie hiermit, um über die besten antifaschistischen Strategien zu diskutieren und unsere eigenen Proteste zu reflektieren.

Kollektiv-ifs-dichtmachen-Heft-2018

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Weidel, Kubitschek und Co entgegentreten – rechte Netzwerke zerschlagen!


Der seit 2014 stattfindende gesellschaftliche Rechtsruck verstärkt sich durch seine Nachläufer*innen. Während CDUler, die sich noch an der Menschenwürde orientieren, von Nazis ermordet werden, bereitet die Mutterpartei schwarz-blaue Koalitionen vor. In Sachsen-Anhalt denken ständig Institutionen darüber nach, die schlimmsten Hetzer*innen der extremen Rechten einzuladen und auf Buchmessen und Demokratiemeilen dürfen sich faschistische Vordenker*innen präsentieren. Währenddessen lassen europäische Regierungen Menschen im Mittelmeer sterben und verfolgen diejenigen, die Seenotrettung betreiben. Das alles ist Teil des tragischen Erfolgs der AfD und ihrer rechtsextremen Verbündeten: man orientiert sich an ihr, die völkische Ideologie wird zur Leitlinie und rechte Menschenfeind*innen stürzen sich im Kampf um Posten und Positionen auf die Partei.

Diese Entwicklung macht natürlich auch vor dem „Institut für Staatspolitik“ (IfS) in Schnellroda (Saalekreis) nicht halt. Hat man früher noch so getan als sei man irgendwie unabhängig, so ist man heute nur noch Marketing-Zentrale für die AfD. Ein bisschen intellektueller oder romantischer Anstrich gefällig? „Der dunkle Ritter Kubitschek“ (SPIEGEL) kann damit dienen. Er redet vom Schicksal, vom „Weg eines Volkes“ und drückt Höcke mal ein Buch in die Hand, fertig ist die „metapolitische Offensive“. Auch Parteifeindlichkeit lässt man in Schnellroda gerne unter den Tisch fallen, wenn es um die umworbene AfD geht. Im Gegenzug werden die Faschist*innen vom IfS reichlich versorgt: sogar der Institutsleiter Erik Lehnert jobbt inzwischen bei einem AfD-Abgeordneten. Und wichtiger noch: ohne die ständigen Auftritte von AfD-Promis würde sich niemand mehr für die ziemlich langweiligen Akademien interessieren. Dank Gauland bei der Winter- und jetzt Alice Weidel bei der Sommerakademie sieht das aber anders aus und die Bude wird noch einmal voll.
Das IfS wirkt lächerlich darin, sich so an die AfD anzubiedern. Nichtsdestotrotz sollte man die dahinterstehende Tatsache nicht ignorieren: man gibt die beiderseitige Distanz auch auf, weil man in der AfD die Hoffnung auf Durchsetzung des eigenen faschistischen Kurses sieht. Das IfS macht sich zur Außenstelle der AfD, weil es an den völkischen Aufstand durch Alexander Gauland und Co. glaubt und daran arbeitet die AfD zu stärken und zu unterstützen.

Als Kollektiv „IfS dichtmachen“ finden wir es also umso wichtiger, am 20. September 2019 parallel zum Auftritt von Alice Weidel, der Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, zu protestieren. Lasst uns zeigen, dass die Hetzer*innen nicht ohne unseren entschlossenen Widerstand auftreten können. Lasst uns für eine antifaschistische Offensive und gegen den Rechtsruck auf die Straße gehen! Für die befreite Gesellschaft und für grenzenlose Solidarität!

An-/Abreise:

Per Bus von Halle (Saale) nach Schnellroda, Abfahrt am 20.09.2019 um 15.30 Uhr, Abfahrtsort: Hintereingang vom Hauptbahnhof (Ernst-Kamith-Str.)

Nach der Demo fährt der Bus wieder zum Abfahrtsort zurück.

Demo:

ab 16 Uhr Mahnwache vor dem Tagungsort des „IfS“ Gaststätte „Zum Schäfchen“

ab 17.30 Uhr Demonstrationszug durch Schnellroda

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Gegen die identitäre Geschichtspolitik – am 20. Juli auf die Straße!

Die vermeintlichen Inhalte der IB zu kritisieren ist gar nicht mal so einfach, denn die bleiben sie bei der angekündigten Demonstration mal wieder schuldig. So haben sie im ursprünglichen Aufruf eigentlich nur sehr pathetisch formuliert, „den Linken in die Suppe spucken“ zu wollen und es ihnen mal richtig zu zeigen. Inzwischen haben sie den aber wieder gelöscht und behaupten plötzlich doch einen guten Grund für die Demonstration in Halle gefunden zu haben: Europas Identität. Doch welche Identität soll das sein? Da sie das selber nicht so genau wissen, ist der neue Demo-Aufruf entsprechend dünn. Politische oder geografische Grenzen, die man im Zweifel ja falsifizieren oder auch nur hinterfragen könnte, werden jedenfalls nicht genannt. Stattdessen versuchen sich die IBster*innen in der Kunst der Tautologie: Europa ist Heimat und Heimat ist Europa. Unter dem daraus resultierenden Motto „Europa verteidigen – es bleibt unsere Heimat“ proklamieren sie also erst einmal zwei Sachen. Zum einen beanspruchen sie die Eigentumsrechte an „ihrem Europa“. Zum anderen anderen verteidigen sie es, weil es ihre selbst erklärte Heimat sei. Da sich das IB-Denken immer schön aus sich selbst heraus begründet, verwundert es nicht, dass die danach versuchte Letztbegründung endgültig ins Esoterische abgleitet. Der Eigentumsanspruch der zwanzig halleschen Neonazis auf einen ganzen Kontinent sei auf eine „Generationenkette von vielen hunderten Jahren“ zurückzuführen. Denn die Vorfahren der IB-Schläger*innen hätten Europa eben geschaffen und es dann ganz bürgerlich-rechtlich an ihre Enkel vererbt. Wahrscheinlich damit sie sich gewaltsam gegen Andersdenkende austoben und sich an der „patriotischen Bar“ besaufen können. Wer denkt wie ein Identitärer hat den dahinterstehenden Größenwahn allerdings schon längst für sich angenommen und geht davon aus, dass die europäische Geschichte extra darauf zulief, dass gegenwärtige Faschist*innen jetzt „Völker, Nationen, Grenzen und Kulturen“ fein säuberlich und mit tödlicher Präzision voneinander abgrenzen können. In verschiedenen Texten haben sie dazu schon – durchaus konsequent – erklärt, dass man die sowohl historische als auch natürlich daraus erwachsende Anspruchshaltung eben nicht erklären müsse – alle echten „Patrioten“ würden „Identität – Volk – Kultur“ ohnehin spüren.

Man könnte meinen, dass sich „Identitäre“, die ihre dumme Grundannahme so fanatisch zum heiligen Gral erklären, dann auch keine große Mühe mehr bei der Auswahl ihrer Bezugspunkte machen. Und dieser Eindruck ist absolut richtig. So haben sie bereits in früheren Papieren vor allem mit absurden Vergleichen geglänzt, die bis in die Fantasy-Literatur reichten. Zu dieser Demonstration folgen sie ihrem eigenen Vorbild und bilden die „europäische Identität“ mit verschiedenen Silhouetten von Monumenten ab, die sowohl die „Generationenkette“ darstellen sollen, als auch das zu verteidigende „Eigene“. In ihrem üblichen vor allem an Comic-Verfilmungen geschulten Stil präsentieren sie also ihr Erbe und so stehen plötzlich Stonehenge und das Brandenburger Tor auf einer Ebene und sagen das Gleiche. Ignoriert wird dabei, dass bis heute niemand weiß, was Stonehenge überhaupt bedeuten sollte bzw. was der Zweck des Areals war, aber die gefühlte Archäologie der IB hat es offensichtlich herausbekommen. Das passt zur AfD, die ja auch nicht das „Gefühl“ hat, der Klimawandel könne existieren. Ähnlich niveauvoll bezieht man sich auf die Antike: Neben dem Kolosseum findet sich ein zu Tode stilisierter Tempel, welcher vielleicht ans attische Parthenon erinnern soll. Dabei waren nicht nur das römische Reich, sondern auch die griechischen Stadtstaaten sicher keine politischen System, die sich auf ein „Europa der Vaterländer“ spezialisiert hätten. Tatsächlich kannten sie weder die Vorstellung der „Nation“, noch irgendeine Verbundenheit mit vor-keltischen Steinbauten (Stonehenge). Deshalb haben sie auch grundsätzlich in Richtung Afrika und Asien expandiert und hatten das Mittelmeer als Referenzpunkt. Aber der IB kann man ohnehin nicht erkären, dass „Mare Nostra“ auch die Gebiete einschloss, die im Süden und Osten ums Mittelmeer herum liegen.

Auch interessant ist die weitere Auswahl der Silhouetten. Die von Notre-Dame de Paris war scheinbar zu schwer zu ergoogeln, weshalb man auf die Kirche Sacre-Couer de Montmatre ausgewichen ist. Ob dabei vor allem Faulheit eine Rolle gespielt hat ist nicht unwahrscheinlich, denn in Notre-Dame hat sich mit Dominique Venner immerhin ein selbst ernannter Märtyrer der Bewegung erschossen, um jetzt von den Jungkadern als „letzter Samurai Europas“ gefeiert zu werden. Aber auch Sacre-Couer drückt – freiwillig oder unfreiwillig – aus wie wenig an der Zusammenstellung eines homogenen Europas dran ist, wurde es doch erbaut, um die Niederschlagung der Pariser Kommune mit religiösen Weihen zu versehen. Auch wenn man als „Identitärer“ das Niederschießen von sozialen Bewegungen und Klassenkämpfen natürlich gut findet, zeigt sie doch eben, dass es kein „gemeinsames Erbe“ Europas gibt, sondern es von Reaktionären nur gerne herbeigeredet wird.

Dass Geschichte in der Form eben reines Wunschdenken ist, beweist auch die Silhouette des Klosters „Le Mont-Saint-Michel“, welches nach jahrhunderterlanger Unterbrechung erst seit 1966 wieder als Kloster genutzt wird. Es wurde aus rein romantisch-nationalen Gründen wieder aufgebaut und zeigt durch seine Zwischennutzung als Gefängnisinsel eher die Konfliktlinien europäischer Gesellschaften auf. Während man die letztgenannten Bauwerke als menschenverachtender, rechtsextremer Fanatiker – und das wird der*die verantwortliche Identitäre wohl sein – vielleicht noch als Bezugspunkt nehmen kann, wird es bei der Silhouette des „Monumentes der Spanier“ durchaus lächerlich bis tragisch. Hierbei handelt es sich um eine Statue, die nicht einmal in Europa zu finden ist. Darüber hinaus erinnert sie gerade an einen Kampf zwischen Europa und Südamerika, wurde sie in Buenos Aires doch zum Gedenken an den Unabhängigkeitskampf gegen die spanische Krone errichtet und steht dort bis heute.

Letztendlich muss man sagen, dass die IB die meisten Motive wohl einfach nur über ein paar Klicks zusammenkopiert haben wird. Dass sie dabei so vorgehen wie die Parodie eines schlechten Reiseführers, der einfach nur Klischess aneinander reiht, sagt aber auch einiges über ihre Ideologie aus. Denn wie der erwähnte Reiseführer versuchen sie die fantasierte europäische Identität als diese wirre Mischung zu evozieren. Sie stellen ein paar Gebäude zusammen, die vielleicht als nationale Symbole gelten und begründen damit die Gefangennahme von Menschen im Dienste ihres „ethno-pluralistischen“ Zwangskollektives. Und sie meinen ihre Klischee-basierte „Generationenkette“ leider bitter ernst, denn für die unbedingte Durchsetzung der „europäischen Identität“ bedrohen, verfolgen und attackieren sie alle, die dabei nicht mitmachen wollen oder können.

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