Mobi-Vorträge zum Protest am 23.09.2023 gegen die Sommerakademie des faschistischen IfS‘

Am 12.09. (Merseburg), 13.09. (Halle) und 18.09. (Leipzig) laden wir zu unseren Mobi-Vorträgen. Anlass der Vorträge ist die diesjährige Sommerakademie, die am 23.09. in Schnellroda stattfinden wird. Unsere Referentin, die auf jahrelange Erfahrung im Bereich der Neuen Rechten blicken kann, wird euch einen Überblick über die Lage der völkischen Siedler*innen und Neuen Rechten geben. Dabei wird sie explizit die Verhältnisse in Schnellroda beleuchten und einen Blick auf mögliche Handlungsstrategien werfen. Kommt zum Vortrag, informiert euch und nehmt am Protest teil! Denn: Es gibt kein ruhiges Hinterland!

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Antifaschistischer Protest am 23.09.2023 gegen die IfS-Sommerakademie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 23. September werden sich zur Sommerakademie des IfS außerparlamentarische und parlamentarische extrem Rechte treffen, um über „Propaganda und öffentliche Meinung“ zu sinnieren. Ein Personenkreis aus Identitärer Bewegung, AfD-Mitarbeiter*innen, Burschenschafter und Neonazis wird sich als Bastion gegen einen vermeintlichen Mainstream definieren, den sie seit jeher mit dem klassischen Verschwörungsgeraune bestimmt. Die einzigen echten Kritiker*innen, die sich den Sturm der linken Weltregierung (oder so) stellen, so geben sich wohlkalkuliert IfS und Anhang.

Das kann einem nur heuchlerisch erscheinen, betrachtet man deren Liebe zum Autoritarismus und die Ablehnung gegenüber demokratischen Systemen (ganz wie die Strömungen der Konservativen Revolution, in deren Tradition sich das IfS sieht). Zudem lassen gehegte Sympathien für brutale Regime oder auch die Zukunftsvisionen, die von den Teilnehmer*innen der Akademien und dem IfS zur Genüge geäußert werden, zahlreiche Zweifel am Selbstbild als Verfechter*innen der Meinungsfreiheit aufkommen. Es offenbart sich ein typischer Widerspruch der extremen Rechten: Antidemokrat*innen, die sich – ungeachtet ihrer selbst vorgebeteten Inhalte – als Kämpfer*innen für die Demokratie, oder zumindest für die viel bemühte Meinungsfreiheit, inszenieren.

Kommt am 23. September nach Schnellroda und erinnert die neurechte (AfD-)“Denkfabrik“ und ihre Besucher*innen daran, was sie sind: autoritäre, gefährliche und ressentimentgeladene Ideolog*innen, deren ersehnte Zukunft direkt in die Unfreiheit führt.

Ein ausführlicher Aufruf wird folgen. Bitte verbreiten.

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Bericht zum Protest gegen das „IfS-Sommerfest“ am 8. und 9. Juli 2023

 

 

 

 

 

 

 

Als Kollektiv „IfS dichtmachen“ haben wir sowohl am Samstag (8.7.) als auch am Sonntag (9.7.) jeweils nachmittags Protest gegen das faschistische Institut für Staatspolitik und sein Sommerfest organisiert. Am Samstag waren bis zu 50 Antifaschist*innen aus der Region, aber auch Angereiste, dabei und haben deutlich gemacht, dass der ländliche Raum nicht der „völkischen Landnahme“ überlassen werden darf. Hier gab es Berichte und Redebeiträge, die das Problem der „Neuen Rechten“ verdeutlichten, die Verbindung zwischen IfS und AfD herausstellten oder andere völkische Siedlungsprojekte (wie etwa „Weda Elysia“ im Harz) analysierten. Außerdem führten wir nach einer Kundgebung gegenüber vom „Schäfchen“ einen Protestzug durch das Dorf durch. Am Sonntag gab es einen kleineren Protest unserer Gruppe zur Abreise der Teilnehmer*innen, die noch einmal mit dem entschiedenen Widerspruch konfrontiert wurden.

Insgesamt haben die Rechten erneut versucht, den Protest zu ignorieren. Regelmäßige Pöbeleien, das Verdecken von Nummernschildern mit IfS-Logos und Gesichtern mit albernen Papp-Masken machen aber deutlich, dass das keine ernsthafte Option für sie ist. Wie wir bereits im Vorfeld geschrieben haben, weist das ständige Vorbeilaufen der Rechten an unserem Stand darauf hin, dass das Programm nicht besonders fesselnd ist – nicht einmal für dezidiert völkisch eingestellte Teilnehmer*innen des Sommerfestes.

Die Papp-Masken sollten dabei noch den Nebeneffekt eines PR-Gags erfüllen, so stellten diese die Gesichter von Thomas Haldenwang (Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz) und  Bundesinnenministerin Nancy Faeser dar, man wollte also der Beobachtung durch den VS als „gesichert rechtsextrem“ etwas entgegensetzen. Uns ist die Beobachtung durch den VS egal, da diese Behörde weder wissenschaftlich noch in irgendeiner Form korrekt arbeitet. Die panische Auseinandersetzung damit durch das IfS zeigt aber, dass die Rechten vor allem Probleme damit haben, dass nicht nur Linke beobachtet werden, sondern eben auch völkische Strukturen wie sie selbst, zumindest nach Jahrzehnten der Untätigkeit.

Wir danken allen, die mit uns nach Schnellroda gekommen sind und vor allem denjenigen, die vor Ort antifaschistisch aktiv sind. Wir werden natürlich wiederkommen und gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen den Protest vor Ort stärken. Außerdem gilt der Dank dem Bündnis „Merseburg für Vielfalt“, die sich um die Verpflegung gekümmert haben und der Linksjugend sowie dem SDS, die die Busanreise aus Halle organisiert haben.

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Heimliche Freude: Die Veranstaltung zu „20 Jahre Sezession“

Am 25. März 2023 fand in Schnellroda die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Antaios-Blattes Sezession statt. Ort war wieder einmal das Schäfchen, organisiert wurde das Ganze von den Antaios- und IfS-Kadern, die auch die Akademien organisieren.

Während man allerdings bei der Veranstaltung zur 75. Ausgabe der Sezession im November 2016 noch öffentlich auftrumpfte [1], ist das nun nicht mehr der Fall. Vielmehr versuchte man, die Veranstaltung gezielt geheim zu halten bzw. nur vorab Eingeladenen zugänglich zu machen.

Den Grund nennt Kubitschek in seiner Nachbetrachtung und lässt es sich nicht nehmen, das als genialen Schachzug zu inszenieren [2]. Es sei ihm darum gegangen „Förderabonnenten und langjährige Freunde unserer Arbeit, Mitarbeiter und Autoren, Vertreter freier Medien, faire Journalisten und die Fraktionsspitzen aller AfD-Ostverbände“ vor „Antifa-Fotografen“ zu schützen. Was er damit meint: Vor einer kritischen Öffentlichkeit, die auf faschistische Netzwerke schaut und darauf hinweist, wer sich mit Faschisten wie eben jenen AfD-Spitzen der ostdeutschen Bundesländer gemein macht.

Inhaltlich wurde ohnehin wenig Neues geboten, wie der Kanal der Sezession ohne Umschweife dokumentiert: So hat Erik Lehnert (IfS-Geschäftsführer, AfD-Mitarbeiter), der immer äußerst ähnliche Eröffnungsvorträge für alle Veranstaltungen vom IfS halten muss, auch hier wieder einen Eröffnungsvortrag gehalten, von Björn Höcke (AfD-Chef Thüringen) gab es eine „Festrede“, die anderen Beiträge kamen von anderen Flügel-Leuten der AfD, wie etwa Andreas Lichert, der auch das Ex-IB-Haus in Halle gesponsert hat. Ein weiterer Beitrag kam von Ellen Kositza, die als Literaturredakteurin der Sezession firmiert und auf Twitter die Werbetrommel für das faschistische Zeitungsprojekt rührt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Beobachtung durch eine kritische Öffentlichkeit dazu führt, dass das IfS stärker in Richtung Geheimhaltung tendiert und von dem in den Hochzeiten der IB angekündigten Kampf um die öffentliche Meinung Abstand nehmen muss. Gleichzeitig erreicht die Verschmelzung mti der AfD einen neuen Höhepunkt, deren Vertreter*innen besonders hervorgehoben werden und den zentralen Punkt in der Nachbetrachtung des Events ausmachen.

Auch wenn es immer wieder zu Abgrenzungskämpfen und Reibungen zwischen „Neuer Rechter“ rund um das IfS und AfD-Landesverbänden gekommen ist, so z.B. in Berlin [3], stehen die Gegner*innen von Kubitschek und Co., die auch keinen Anstoß an seinem Rassimus, Antisemitismus, Sexismus oder antidemokratischen Einstellung nehmen, sondern die strategische Ausrichtung oder das Auftreten nicht unterstützen, eher auf verlorenem Posten. Deshalb war die Feier zu „20 Jahren Sezession“ vor allem eine Demonstration nach Innen, um die gegenseitige Unterstützung bei der eigenen faschistischen Positionierung zu fördern. Umso wichtiger, darauf weiterhin ein Auge zu werfen – die nächste Gelegenheit, bei der die Rechten ungestört sein wollen, ist ihr „Sommerfest“ am 8. und am 9. Juli, gegen das wir am 8. von 14 bis 16 Uhr protestieren werden!

[1] Aufruf zum Gegenprotest 2016: https://www.facebook.com/events/223591608059948

[2] https://web.archive.org/web/20230629063822/https://sezession.de/67317/20-jahre-sezession-wie-wir-feierten

[3]https://web.archive.org/web/20230324001248/https://sezession.de/64412/sammelstelle-fuer-gedrucktes-24

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Gemeinsame Anreise von Halle und Merseburg nach Schnellroda – Protest gegen das IfS-„Sommerfest“ am 8. Juli

Gemeinsame Anreise aus Halle (Linksjugend Sachsen-Anhalt, Linksjugend Halle und SDS Halle): 


 

 

 

 

 

 

 


Gemeinsame Anreise aus Merseburg (sowas e.V.):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nichts zu feiern: IfS-Party am 8. Juli crashen! – Protest gegen das IfS-„Sommerfest“

Klischeehafte Tupper-Partys sind nichts dagegen: „Inhaltsreiche, unbeschwerte und frohe Tage“ verspricht der faschistische Propagandist Kubitschek den Gästen des Sommerfestes, welches das selbsternannte Institut für Staatspolitik (IfS) am 8. und 9. Juli im Dorf Schnellroda (Saalekreis) veranstalten will.

Aber das ist noch nicht alles: Um am Ende auch froh werden zu können, sollen sich Interessierte sputen und so kokettiert er, wie z.B. jedes gute Schnellballsystem, mit der Dringlichkeit und suggeriert, dass das Sommerfest völlig überlaufen wäre – frühes Buchen täte also Not.

Zuletzt wird sich selbst gefragt, welche großen Stars der extremen Rechten denn zu erwarten wären. Die Antwort folgt auf dem Fuße: Martin Sellner, Martin Semlitsch, Maximilian Krah, Hans-Thomas Tillschneider, Simon Kießling, Benedikt Kaiser, Ellen Kositza und Erik Lehnert seien zu erwarten.
Sowohl aufmerksame Antifaschist*innen als auch sich intellektuell gebende Faschos wissen spätestens jetzt: Es gibt also nichts Neues. Der einzige, der nicht zum absoluten Stamminventar des IfS gehört, ist Simon Kießling. Er ist aber ebenfalls beim Verlag Antaios gelistet und sorgt sich in dem dort erscheinenden Kaplaken-Band über den „Volkstod“. Alle anderen sind bei jeder Sommer- bzw. Winterakademie des IfS zugegen, präsentieren die immer gleichen Thesen, gehören zum völkischen Netzwerk um Björn Höcke (ehemals „der Flügel“ in der AfD) oder gleich fest zum IfS, wie etwa Erik Lehnert, der jede rechte Veranstaltung in Schnellroda salbungsvoll eröffnen muss.

Die Feste sind auch Selbstvergewisserung der extremen Rechten, die in Person von Kubitschek sehr gereizt auf die VS-Einstufung des IfS als „gesichert rechtsextrem“ reagiert hat. Während sich der Verfassungsschutz stets selbst disqualifiziert und gut 20 Jahre zu spät dran ist, gibt es in Schnellroda Bedenken. Aufgrund der Einstufung sorgt man sich darum, dass der Kontakt zu reaktionären Bildungsbürger*innen, die sich nicht gerne in Verbindung mit der extremen Rechten sehen, erschwert werden könnte. Demensprechend würde die Scharnierfunktion, die das IfS erfüllt, zwischen aktionistischen Neo-Nazis, Identitären, Burschis, AfDler*innen und rechten Pseudo-Wissenschaftler*innen beeinträchtigt werden. Deshalb bleibt man in Schnellroda inzwischen lieber unter sich und bewirbt Veranstaltungen, wie etwa die Feier zum Jubiläum der hauseigenen Publikation „Sezession“, nicht einmal mehr öffentlich (genau wie vorher bereits das Preußenfest, über das wir berichtet haben). Man möchte unter sich bleiben, um weiterhin diejenigen anzusprechen, die den Verfassungsschutz sonst mit Freuden auf die Linke und Antifaschist*innen hetzen und sich (nicht zu Unrecht) auf der Seite der Sicherheitsbehörde verorten.

Hier muss unser Protest ansetzen: Mit unserem Widerstand vor Ort zeigen wir, dass die Vernetzung von Faschist*innen untereinander gefährlich ist und dass es an Antifaschist*innen ist, diese zu stoppen. Auf Behörden können wir uns dabei nicht verlassen. Also rufen wir dazu auf, am 08. Juli 2023, um 14 Uhr nach Schnellroda zu kommen. Es gibt kein ruhiges Hinterland!

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Protest gegen die „Winterakademie“ des faschistischen IfS – 27.01. – 29.01.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom 27.01. bis zum 29.01.2023 fand die diesjährige „Winterakademie“ des IfS unter dem Titel „Zehn Jahre AfD“ in Schnellroda statt.

Als „Kollektiv IfS dichtmachen“ organisierten wir am Samstag eine Kundgebung und führten erstmalig nach mehreren Jahren wieder eine Demonstration durch den Ort durch, an der sich circa achtzig Teilnehmer*innen beteiligten. Zudem organisierten wir einen kleinen Gegenprotest am Sonntag.
Ein Bericht mit Fotos und einem Video lässt sich auf der Website von „lzo-media“ finden [1]. Außerdem dokumentierte „Objektiv Ost“ die Akademie [2].

Unsere Kundgebungen liefen größtenteils ohne Störungen ab. Im Vorfeld der Akademie kündigte sich der rechtsextreme Streamer „Weichreite“ Sebastian Weber über Telegram an. Wiederholt versuchte er, den Gegenprotest abzufilmen und „Interviews“ durchzuführen, was ihm nicht gelang. Götz Kubitschek untersagte Weber den Zutritt zur Akademie und verneinte ein Interview. Seine Frau Ellen Kositza hingegen ließ sich auf ein Interview ein [3]. Ohne die von ihm gewünschte Eskalation und mit spärlichem Material für seine Kanäle zog Weber nach recht kurzer Zeit wieder ab.

Wie die Jahre zuvor zeigte sich, dass das IfS weitestgehend auf die gleichen Referenten zurückgreift [4]. Ob dies aus Bequemlichkeit geschieht oder weil das IfS unattraktiv für Referent*innen ist oder beides, bleibt an dieser Stelle offen.

Nachdem das Programm freitags von Götz Kubitschek eröffnet worden war, begann Felix Dirsch (Politikwissenschaftler, Theologe und Mitglied des Tempelritterordens „OMCT“) mit seinem Vortrag „Die Geschichte der Rechtsparteien seit 1945“. Der letzte Vortrag am Freitag wurde von einem Kader der ehemaligen „Identitären Bewegung“ (IB) Daniel Fiss gehalten. Der Vortrag widmete sich der Frage, wer die AfD wählt. Ein Teilnehmer notierte sich bezüglich der AfD-Wähler*innenschaft Folgendes: „männlich, ostdeutsch, mittleres Einkommen, mittlerer Abschluss“. Das ist eine Erkenntnis, auf die man ohne Fiss‘ Beitrag sicherlich nicht gekommen wäre. Auch wenn Ellen Kositzas Aussagen in Webers Video (Weichreite) die Akademieteilnehmer*innen und Referent*innen in ein besseres Licht rücken sollen, lassen die bisher veröffentlichten Vorträge und Mitschriften eines Akademieteilnehmers diese Einschätzung nicht zu. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass bei diesen „Akademien“ nicht sonderlich inhaltlich Neues oder Hochwertiges geschieht und die Teilnehmer*innen dieses Event größtenteils zum Netzwerken verwenden.

Der Samstag begann mit einem Vortrag von Erik Lehnert (Leiter des IfS) unter dem Titel „AfD – Gründungsmythos und Auftrag“. Dabei wurde die Gründung der AfD und ihre Lage im Jahre 2023 thematisiert. An den Vortrag anschließend fand eine Diskussion statt. Diese thematisierte, inwiefern die AfD für eine sogenannte politische Wende nützlich ist und was unternommen werden muss, um die Partei für einen Systemwechsel tauglich zu machen.
Danach hielt Thor von Waldstein den Vortrag „Kritik der Bürgerlichen“.
Der AfDler Roland Hartwig setzte das Akademie-Thema mit dem Vortrag „AfD und Verfassungsschutz“ fort. In einer Pause bot man den Teilnehmer*innen und Referenten die Gelegenheit, den Verlag zu besuchen und mit dem Erwerb von Büchern die Kassen zu füllen.
Danach hielt Nils Wegner einen Vortrag zum Thema „Klassiker der Parteienkritik“.
Abschließend fand ein Podiumsgespräch zwischen Götz Kubitschek, Anselm Lenz und Martin Lichtmesz statt. Thematisiert wurde das aus der französischen Linken stammende „Konspirationistische Manifest“. Anselm Lenz ist Mitgründer und Chefredakteur der Zeitschrift „Demokratischer Widerstand“. Er macht vor allem durch Verschwörungsmythen und Falschinformationen hinsichtlich der Covid-19 Pandemie auf sich aufmerksam. Das IfS will sich mit der Einbindung von Akteuren der Querdenker*innen-Bewegung auch in diesem Milieu etablieren. Für eine erfolgreiche Etablierung innerhalb des Querdenker*innen-Milieus stehen die Chancen, aufgrund gemeinsamer ideologischer Schnittpunkte, gut.

Am Sonntag hielt Martin Sellner (IB Österreich) einen Vortrag zum Thema „Demographie schlägt Demokratie“. Er behauptete, dass etablierte Parteien die Bevölkerung austauschen und damit eine ihnen zugeneigte Wahlerschaft erzeugen würden. Ein Abschlusspodium zur Lage der AfD wurde zwischen David Bendels (u.a. Chefredakteur „Deutschland-Kurier“), Erik Lehnert und den AfDlern Roland Hartwig, Oliver Kirchner sowie Hans Thomas Tillschneider durchgeführt. Tillschneider legte seine extrem rechte Ideologie insbesondere mit zwei Aussagen dar. Er legte dar, dass die AfD gezwungen sei, sich demokratisch zu geben, weil sie ansonsten Probleme mit dem Verfassungsschutz bekommen würde. Damit beweist er erneut, dass ihm an einer demokratischen Gesellschaft nichts gelegen ist und die AfD ihm nur als Mittel dient, um ein antidemokratisches System zu errichten. Zudem behauptete er, dass die etablierten Parteien fremdgesteuerte Gebilde seien, mit dem Auftrag, eine internationale Agenda bestmöglich unter die Massen zu bringen. Diese Aussage unterstreicht Tillschneiders Weltbild, das unter anderem vom Verschwörungsglauben geprägt ist und zumindest eine Nähe zu antisemitischen Erklärungsmustern aufweist.
Bendels trat dafür ein, dass die AfD weiter gegen den sogenannten Bevölkerungsaustausch ankämpfen muss und sich für einen Frieden mit Russland starkmachen sollte.
In Sellners, Bendels und Tillschneiders Aussagen äußert sich die rassistische, antisemitische Verschwörungsidelogie vom „Großen Austausch“, die immer wiederkehrend bei den Veranstaltungen des IfS in Schnellroda reproduziert wird und in der Vergangenheit rechtsextremen Terroristen als Legitimation für ihre Terrorakte diente.

Nicht nur unter den Referenten fand sich ein breites Spektrum der extremen Rechten, sondern auch unter den Teilnehmer*innen.
So nahmen an der Akademie AfD-Mitglieder, lose organisierte Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und (ehemalige) IB-Mitglieder teil.

Beispielsweise fanden sich die AfDler Tomas Schenk, Gerhard Schenk (Landtagsabgeordneter) und Hartmut Kreckel aus Hessen ein [5] oder der stellvertretende Sprecher der AfD Bonn Gerald Christ [6]. Auch Vertreter der „Jungen Alternative“, wie der Burschenschafter Florian Rust aus Bielefeld [7], waren anwesend.
Die extrem rechte Frauengruppe „Lukreta“ um Reinhild Boßdorf, die innerhalb der AfD an Höckes Seite steht, bemühte sich anlässlich des „World Hijab Day“ vorgeblich um eine Kritik an islamischen Verschleierungspraktiken. Die Gruppe posierte für Instagram mit Hijabs und Burkas auf einem Feld in Schnellroda [8]. Gegen eine Kritik am islamischen Patriarchat mitsamt seiner Unterdrückungsmaßnahmen ist nichts einzuwenden. Allerdings ist diese Kritik absurd, wenn sie von einer extrem rechten Gruppe hervorgebracht wird. „Lukreta“ ist eine extrem rechte Frauengruppe, die einerseits das islamische Patriarchat ankreidet, aber andererseits für ein christlich-europäisch geprägtes Pendant eintritt. Ihr paktieren mit deutschen Männerbünden, denen nichts an einer Frauenbefreiung gelegen ist, beweist außerdem, dass ihnen die Kritik am islamischen Patriarchat nur zur rassistischen Stimmungsmache dient. Eine umfassende Frauenbefreiung ist mit „Lukreta“ nicht zu haben und nicht das Anliegen der Gruppe.
Des Weiteren mutete die diesjährige Winterakademie wie ein Familienfest an.
Es waren nicht nur Alruna Kubitschek mit ihrem Partner Tilmann Hauser anwesend [9], sondern alle Kinder Kubitscheks (bis auf Ingeborg Kubitschek), inklusive der Schwiegersöhne und Enkel dort.

Abgeklebte Kennzeichen ahndete die Polizei wiederholt nicht. Aber dafür wurde die Kenntlichmachung der Kennzeichen und Entfernung aller Klebereste vor der Abfahrt zum Ärger der Teilnehmer*innen kontrolliert.

Die „Winterakademie“ bleibt eine relevante Vernetzungs- und Schulungsmöglichkeit für die deutschsprachige extreme Rechte. Ferner versucht das IfS stetig, seine rechtsextremen Inhalte auf parlamentarischer Ebene mithilfe der AfD zu verbreiten und außerparlamentarisch an Protestbewegungen anzuknüpfen. Zudem bieten die Akademien dem IfS die Möglichkeit, Einnahmen zu generieren und auf die Verwirklichung ihrer rechtsextremen Zukunftsvision hinzuarbeiten.

Übersichtskarte Teilnehmer*innen

Quellen:

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Save The Date: 8. Juli – kein Grund zu feiern, IfS-Party crashen! – Antifaschistischer Protest gegen das Sommerfest des faschistischen Instituts für Staatspolitik (IfS) in Schnellroda.

Wenn 400 extrem Rechte durch das Dorf laufen, dann dürfen sie nicht unter sich bleiben. Erwartet werden wie immer die Spitzen der AfD, Neo-Nazis, Identitäre, Burschenschafter und andere Menschenfeind*innen – zeigen wir, dass es kein ruhiges Hinterland gibt!
Haltet euch also den 8. Juli ab 13 Uhr frei und kommt mit uns nach Schnellroda.
Ein ausführlicher Aufruf folgt – bitte verbreiten!

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Gegen die extreme Rechte in Braunsbedra – unterstützt die Kundgebung „Pfännerhall schwurbelfrei“

In Braunsbedra (Saalekreis) soll wieder die extreme Rechte zusammentreffen, es wird viel Verschwörungsideologie und allerlei Menschenfeindliches geben. Wir sagen „wieder“, weil schon im letzten Herbst in der dortigen Pfännerhall eine Veranstaltung stattfand, die entsprechende Kriterien vollumfänglich erfüllt, denn hier war ein selbsternanntes Institut zu Gast, welches es sich zur Hauptaufgabe gemacht hat, Klimawandelleugnung zu betreiben, allerdings gerne verbunden mit der üblichen rechten Propaganda bis hin zu mehr als abseitigen Vorstellungen darüber, wie die Naturgesetze funktionieren (oder auch nicht). Jetzt lädt man in der Pfännerhall zum Nuoflix-Kongress ein, also zum einem (nebenbei gesagt absolut überteuertem) Treffen der Fans des gleichnamigen Medienunternehmens, in dessen Formaten extrem Rechte wie Uwe Steimle, der „Volkslehrer“ Nikolai Nerling oder Eva Herman regelmäßig zu Gast sind. Auch der in Halle zuletzt zum Glück ausgeladene Hans-Joachim Maaz präsentierte seine wildesten Thesen bei NuoFlix (Damals noch NuoViso). Bei dem angekündigten Kongress soll es vor allem um das Klima gehen – oder wie die NuoFlix-Referenten lieber sagen: Ums Wetter. Denn Klima existiert für die Ideolog*innen praktisch nicht, die Klimakrise ist eine Verschwörung einer verschlagenen Elite, die uns auch andere Dinge verschweigen würden, wie etwa, dass es Chemtrails gäbe, die uns mit Aluminium abfüllen sollten. Das sagt zumindest der Ingnieurswissenschaftler und Professor in Hamburg Ralf Otterpohl, der das natürlich auch in Lehrveranstaltung trägt. Otterpohl ist also bestens geeignet, die Fragen des Moderators „Frank Stoner“ zu beantworte, dem es wichtig ist, zum Beispiel das Überleben Adolf Hitlers in Argentinien zu behaupten. Hier zeigt sich auch, warum es eben nicht „nur“ Chemtrail-Gläubige und Flach-Erd-Fetischist*innen sind, die sich in Braunsbedra treffen, sondern es eine Scharnierfunktion gibt, die für die extreme Rechte enorm wichtig ist. Es geht darum, nicht nur in den eigenen Echokammern zu agieren, denn das könnten sie wie gehabt am heimischen Bildschirm tun. Es geht vor allem darum, die eigenen Positionen mit dem Anschein der Wissenschaftlichkeit zu stärken und gleichzeitig auf diejenigen zuzugehen, die in der Gesellschaft noch etwas mehr zu sagen haben, als Leute wie Frank Stoner, Prä-Astronautiker oder selbsternannte Experimentalarchäologen wie Dominique Görlitz. Schon die EIKE-Konferenz hat gezeigt, wie viele Vertreter*innen der bürgerlichen Elite mit dem Gedanken spielen, jede Vernunft fahren zu lassen, um weiter Diesel in den Tank pumpen zu können oder niemals die Frage nach einem besseren Wirtschaften zu stellen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Konservative wie der hallesche CDU-Stadtrat Bernhard Bönisch bei der EIKE-Konferenz waren oder dass die Ausladung von NuoFlix-Gast Hans-Joachim Maaz aus der evangelischen Kirche in Halle einen professoralen Leserbrief-Shitstorm auslöste oder mit Uwe Steimle ein weiterer in dieser Szene bestens vernetzter auch im halleschen Steintor-Varieté auftreten soll, was u.a. vom parteilosem LINKEN-Stadtrat Rudenz Schramm verantwortet wird. Das alles zeigt die Gefährlichkeit rechter Zentren und rechter Vernetzung – einmal tritt man bei der CDU auf, ein anderes mal steht man neben der Jungen Freiheit, einmal geht man in ein Format, welches vom Holocaust-Leugner Nerling geschätzt wird, ein anderes mal füllt man große Hallen, die auch weit jenseits der extremen Rechten beliebt sind. In Schnellroda passiert das zB mit Auftritten wie von dem bürgerlichen Extremismus-Forscher Lothar Fritze, der gleichzeitig Hüter der Demokratie sein will. In Braunsbedra findet diese Art der Vernetzung nun auch statt. Dagegen gilt es zu protestieren und deutlich zu machen, dass der Ausbau der Pfännerhall zum extrem rechten Zentrum nicht ohne Widerstand funktionieren wird.

Kommt zum Protest – am Freitag, den 17. März 2023 ab 16 Uhr direkt vor dem Veranstaltungsort Zentralwerkstatt Pfännerhall, Fabrikstraße in 06242 Braunsbedra!

Infos zum Protest:
Facebook: https://www.facebook.com/events/615161203276043?

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Protest gegen das Preußenfest der AfD in Schnellroda – 16.09.2022

Am 16. September 2022 fand das sogenannte Preußenfest der AfD statt. Dieses zweite „Preußenfest“ wurde als Veranstaltung des Kreisverbandes Saalekreises ausgegeben und sollte ursprünglich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Wir wollen nicht, dass die Faschist*innen sich ungestört versammeln können und hatten deshalb Gegenprotest angemeldet, der dazu führte, dass die Teilnehmer*innen des Preußenfestes sich vor allem innerhalb des Schäfchens aufgehalten haben. Die Verbindung zwischen dieser AfD-Veranstaltung und dem „Institut für Staatspolitik“ rund um Götz Kubitschek liegt nicht nur aufgrund der örtlichen Nähe, mit dem Schäfchen gastierte man in derselben Einrichtung, in der auch zahlreiche IfS-Veranstaltungen stattfinden, auf der Hand, sondern auch aufgrund der personellen: So ist seit Jahren bekannt, dass AfD-Thüringen-Chef Björn Höcke häufiger Gast bei IfS-Veranstaltungen ist und sich auf Götz Kubitschek regelmäßig bezieht.

Tillschneider holte das Rednerpult des IfS – Quelle: Objektiv Ost

Dazu waren auch weitere AfD-Funktionär*innen ständig auf den Sommer- und Winterakademien des IfS zugegen, zuletzt in großer Anzahl beim IfS-Sommerfest (Bericht). Eben jener Höcke wurde mit Entourage durch einen Hintereingang zum Preußenfest geleitet, wo er empfangen wurde. Die gesamte Inszenierung erinnert damit sehr stark an an die Flügeltreffen der AfD, die nicht mehr offen stattfinden können, da sich der Flügel offiziell aufgelöst hat, um einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen. Das hindert die Vertreter*innen des Flügels aber nicht daran, sich weiterhin in fast unveränderter Besetzung und sich am selben Ort zu treffen. Dafür gibt es etliche Indizien: So ist die Verbindung zwischen Flügel und IfS seit den Anfängen dieser Strömung belegt, wie auch schon beim Anti-Flügel-Protest am Kyffhäuser 2017 deutlich wurde (Link). Es gab dazu bereits zwei Flügeltreffen in Schnellroda, im Juni 2018 (Protest 2018) und zuletzt im März 2020 (Protest 2020), kurz vor der angeblichen Auflösung des Flügels. Dass das Preußenfest nun hier stattfindet, kann als Fortsetzung des faschistischen Flügels bewertet werden, der sich vom Rest der AfD aber vor allem über die strategische Ausrichtung uneins ist und sich gerade aufgrund der eigenen Stärke nicht mehr an Parteibeschlüsse gebunden fühlt. So waren bei dieser offiziellen AfD-Veranstaltung eben nicht nur Kubitschek und Co. sowie die üblichen AfD-Funktionäre vertreten, sondern auch zahlreiche Ex-AfDler, die explizit aus der Partei ausgeschlossen wurden. Zu nennen wären hier etwa Andreas Kalbitz (Brandenburg) oder Dubravko Mandic (Baden-Württemberg), die jeweils ausgeschlossen wurden.

Andreas Kalbitz beim Preußenfest in Schnellroda am 16.09.2022 – Quelle: Objektiv Ost

Personen, Ort und Ästhetik machen deutlich, dass hier eine Flügel-Veranstaltung unter neuem Namen stattgefunden hat. Die Wirkung auf die AfD bleibt darüber hinaus breit, so waren auch eher unbekannte AfD-Mitglieder wie der hallesche AfD-Stadtrat Andreas Heinrich zugegen. Ein anderes Beispiel ist Dimitrios Kisoudis, der schonmal Referent des IfS war und zugleich Grundsatzreferent des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla ist. Die AfD-Spitze war auf dem Preußenfest also selbstverständlich vertreten.

Links im Bild Andreas Heinrich, Rechts Dimitrios Kisoudis – Quelle: Objektiv Ost

Inhaltlich blieb man sich treu und ordnete die Gedanken zu Preußen nach geschichtsrevisionistischen und völkischen Prinzipien. Zu nennen ist hier etwa der Spickzettel von Höcke, der im Internet gelandet ist (Tweet). Er schreibt darauf Notizen für seinen Vortrag, der offensichtlich mit der „ersten Begegnung mit Preußen“ beginnen soll. Für den Start verweist auf das „Bett der Großeltern (unpolitisch)“, auf das „Hineinträumen“ in Preußen durch deren Schmuckkarte und darauf, dass sein Großvater ihm gesagt hätte, dass es dieses Land nicht mehr gäbe, was er mit dem Zusatz „Transgenerationales Trauma“ versieht.

Spickzettel Höcke

Spickzettel Höcke

Hier kann man sich nicht nur vorstellen, wie schlecht der Geschichtsunterricht bei ihm sein muss, sondern vor allem die politische Stoßrichtung ableiten: Wenn die AfD bzw. ihr faschistischer Flügel ein „Preußenfest“ feiert, dann geht es um das Jammern darüber, dass Deutschland den Zweiten Weltkrieg verloren hat. In klassisch revanchistischer Manier geht es dabei um die sog. „verlorenen Gebiete“ und die Sehnsucht nach starker Führung und Ständestaat, gerne auch durch die Hohenzollern. Das reproduzierte in letzter Zeit verstärkt die „Junge Alternative“, die sich nicht nur regelmäßig positiv auf das Kaiserreich bezieht, sondern bei einem Seminar auch die Karte des Deutschen Reiches verwendete. Der koloniale Blick nach Osten, der hier auf die Fetischisierung von Gewalt und Diktatur und einen deutschen Geschichtsrevisionismus trifft, passt zu den Resten der „Identitären Bewegung“, die sich in ihrem diesjährigen Sommerlager mit dem „Deutschen Orden“ beschäftigen wollten (Tweet). Das ist die „Geopolitik“, mit der sich auch das IfS auf seiner letzten Akademie befasst hat. Das bedeutet hier also: Geopolitisches Ausgreifen Deutschlands auf seine Nachbarländer. Diese Preußenfokussierung bekommt in der Rede von Hans-Thomas Tillschneider, der auch AfD-Vorsitzender des Saalekreises ist, eine Richtung, die die extreme Pro-Putin-Haltung der AfD in Sachsen-Anhalt historisch begründen soll: Das historische Bündnis zwischen Preußen und Russland soll erneut aufgebaut werden, um sich gegen den Westen zu richten und Europa unter sich aufzuteilen. Er stützt damit aber vor allem seinen Kurs, der sich rhetorisch kaum von dem der Reichsbürger unterscheiden lässt. In diesem Sinne sieht er auch einen diabolischen Plan darin, dass die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg Preußen aufgelöst haben. Unter dem Jubel des Publikums stilisiert er Preußen also zum faschistischen Paradies. Aber auch das geht dem Publikum nicht weit genug: Als Tillschneider den „deutschen Überfall auf Russland 1941“ als „größten Fehler der deutschen Geschichte“ bezeichnet und dies rein strategisch damit begründet, dass man damit zur „Westmacht“ geworden sei, kritisiert das Publikum nicht etwa die Leugnung des mörderischen, antisemitischen und rassistischen Raub- und Vernichtungskrieges. Vielmehr sagt ein Teilnehmer anfangs gut hörbar „Kann man so nicht sagen“ (10:44). Ein anderer sagt später mehrfach „Das war kein Überfall“ (11:05). Klar: Auch Tillschneider äußert keinerlei moralischen Bedenken, was den deutschen NS-Massenmord angeht, aber das Publikum drückt noch offener aus, wozu das Preußenfest da ist.

Screenshot Rede Tillschneider Youtube

Es ist eine Fortsetzung des offiziell aufgelösten Flügels und ein völkisches Projekt, welches deutschen Geschichtsrevisionismus, Antisemitismus, Rassismus und anti-demokratisches Gedankengut zum Inhalt und Praxis einer faschistischen Partei machen will, was mit der AfD gelungen ist.

Karte der Teilnehmer*innen:

Übersichtskarte Teilnehmer*innen

Fotos:
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Tweets:

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