Vom 8. April bis zum 10. April wird in Schnellroda die sogenannte „Frühjahrsakademie“ zum Thema „Der Mensch“ stattfinden. Veranstaltet wird diese Akademie vom „Institut für Staatspolitik“ („IfS“) und erstmalig in Kooperation mit der „GegenUni“ und dem „Konflikt-Magazin“ [1]. Die „GegenUni“ ist ein Projekt des „Konflikt-Magazin“-Gründers Erik Ahrens und will im Wesentlichen eine Schulungsfirma der extremen Rechten sein. Um die Kopie des „IfS“ zu vervollständigen, gründete u.a. Erik Ahrens das „Konflikt-Magazin“.
Die „Frühjahrsakademie“ ist für 100 Teilnehmer*innen geplant [2]. In einem nach der ersten Ankündigung verfassten Artikel vom 08.03.2022 von Kubitschek ist allerdings von 120 Plätzen für Teilnehmer*innen die Rede [3]. Der Sonntag wird zudem ausschließlich „IfS“-intern belegt. Das bedeutet, dass Thor v. Waldstein, Erik Lehnert und Martin Sellner referieren werden [5].
Im Folgenden wird auf die Veranstaltungen eingegangen, bei denen bis zu diesem Zeitpunkt die Referent*innen (noch) unbekannt sind und dementsprechend (aktuell) nur spekuliert werden kann, wer referieren wird. Der Titel einer der Vorträge lautet einem Artikel von Kubitschek vom 03.03.2022 zufolge “Anthropologie – eine Einführung“ [6]. Im Artikel vom 08.03.2022 wird dieser Vortrag anders bezeichnet und zwar als „Die große anthropologische Kontroverse“ [7]. Man kann aus guten Gründen vermuten, dass Erik Lehnert diesen Vortrag halten wird, da er 2006 zu Karls Jaspers und die „Philosophische Anthropologie“ promovierte [8]. Eine andere Vermutung ist der britische Theologe Edward Dutton, der aktuell „Referent“ der „GegenUni“ ist und sich selbst als „Anthropologe der Religion“ bezeichnet [9]. Seine Kontakte in die extreme Rechte in Deutschland, zu Neonazis weltweit und seine pseudowissenschaftlichen Ansichten machen ihn zu einem möglichen Referenten des „IfS“.
Außerdem wird es einen Vortrag zum Thema „Depressive Hedonie“ geben [10]. Die Vermutung ist, dass Nils Wegner dazu referieren wird. Wegner schrieb Mitte letzten Jahres einen Artikel für die „Sezession Nr. 101“ [11]. Dieser Artikel behandelt den britischen Kulturkritiker Mark Fisher und seiner Idee der „Depressiven Hedonie“.
Eine weitere Veranstaltung wird „Medientheorie und Propaganda“ sein [12]. Im „Sezessions“-Artikel vom 08.03.2022 wird diese Veranstaltung mit „Medientheorie und mündiger Mensch“ benannt [13]. Bislang wurde kein*e Referent*in genannt. Es ist aber zu vermuten, dass der „Identitäre“ Daniel Fiß referieren wird. Fiß führte für die „GegenUni“ ein Seminar zum Thema „Visuelle politische Kommunikation“ durch [14].
Im „Konflikt-Magazin“ wird außerdem ein Vortrag zum Thema „Gehlen und Adorno“ angekündigt. [15]. Dieser Vortrag fehlt in der ersten Ankündigung des „IfS“. Im Artikel des „IfS“ vom 08.03.2022 ist dagegen von einem „Literaturgespräch“ zu Gehlen von Lehnert und Kubitschek die Rede. Dieses Literaturgespräch soll als einer von fünf Vorträgen aufgezeichnet und veröffentlicht werden.
Angekündigt wird, dass die Köpfe hinter den Projekten „GegenUni“ und „Konflikt-Magazin“ (in beiden Fällen u.a. Erik Ahrens) ebenfalls referieren und sich mit einer bis jetzt unbekannten „AfD-Größe“ über die Chancen und Notwendigkeiten rechter Hochschulpolitik unterhalten werden [16]. Die Vermutung liegt dabei nahe, dass diese „AfD-Größe“ Hans-Thomas Tillschneider sein könnte. Der AfD-Politiker pflegt rege Verbindungen zum „IfS“, dem dazugehörigen extrem rechten Spektrum und beteiligte sich auch schon in der Vergangenheit an Veranstaltungen des „IfS“.
Zudem wird ein Filmabend vom „IfS“ angekündigt. Der Film wird nicht genannt. Im „Konflikt-Magazin“ wird jedoch beschrieben, dass dieser Film das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie behandeln soll [26]. Hier bietet sich die Vermutung an, dass der „Identitäre“ Simon Kaupert („Unstille Medien“, „Filmkunstkollektiv“) einen Film produziert hat. Passenderweise war er mit der Kamera am letzten März-Wochenende mit der AfD und deren Jugendorganisation „Junge Alternative“ („JA“) im Reinhardswald in Hessen um gegen Windräder zu demonstrieren. Möglicherweise wurde das Video ausschließlich für den Youtube-Kanal der „JA“ und der „Akademie“ des „IfS“ produziert. Denkbar ist natürlich auch, dass ein halbwegs aktueller Kinofilm aufgewärmt werden soll. Christopher Nolans Film „Tenet“ bietet sich da an, ebenso beispielsweise der Film (als Anime oder Hollywood-Verfilmung) „Ghost in the shell“.
Nicht alle Referenten*innen sind zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Bekannt ist der Referent des Vortrags „Mensch und Ratio“. Diesen wird Thor von Waldstein abhalten [17]. Zum Thema „Transhumanismus“ referiert der österreichische „IB“-Kader Martin Sellner [18]. Im „Konflikt-Magazin“ wird der Titel der Veranstaltung mit „Mensch, Übermensch, Transhumanismus“ anders angegeben als in der Veranstaltungsankündigung des „IfS“ [19]. Erik Lehnert hält einen Vortrag zu Oswald Spenglers Menschenbild [20]. Jonas Schick, Herausgeber der Zeitschrift „Die Kehre“ referiert zum Thema „Masse Mensch“ [21]. Zum Thema „Biopolitik“ wird einer der Köpfe der „GegenUni“ und dem „Konflikt-Magazin“ Erik Ahrens vortragen [22].
Es soll ein Vortrag zum Thema „Krieg in der Ukraine“ stattfinden [24]. Das „Konflikt-Magazin“ benennt diese Veranstaltung allerdings in einer früheren Veröffentlichung als das „IfS“ spezifischer unter dem Thema: „Der Ukrainekonflikt und die deutsche Rechte“ [25]. Möglicherweise ist Kubitschek und Co in der Zwischenzeit das Eisen „Ukraine und die deutsche extreme Rechte“ zu heiß geworden und der Titel deshalb allgemeiner gefasst worden.
Der extremen Rechten werden wir selbstverständlich auch zu dieser „Akademie“ keine Ruhe lassen. Am 08.04.2022 wird es von uns organisierten Protest geben, denn wenn das „IfS“ zum Thema „Mensch“ einlädt, machen wir deutlich: Daran ist nichts Menschenfreundliches. Das „IfS“ muss zerschlagen werden – faschistische Propaganda musst überall bekämpft werden!