Protest: 16:30 Uhr am 20. September in Schnellroda gegen die „Rassenkunde“ und die völkischen Studientage!

 

 

 

 

 

 

 

Gegen die „Rassenkunde“ und die völkischen Studientage!

Das IfS ist dicht gemacht, aber die völkischen Strukturen bestehen weiter und radikalisieren sich angesichts von Wahl- und Diskurserfolgen der faschistischen AfD weiter. Nach einer langen Durststrecke, in die das Ende der gehypten „Identitären Bewegung“ fällt, glaubt man beim Rest-IfS rund um Kubitschek in der aktuellen rassistischen „Migrationsdebatte“ die Früchte der eigenen Ideologieproduktion zu sehen und macht sich daran, die nächste Stufe zu zünden.

Diese besteht darin, dass gar kein Blatt mehr vor den Mund genommen wird. Während das IfS sich vor zehn Jahren noch als harmlos-konservativ und interessant-intellektuell zu geben versuchte, um im Rahmen einer Selbstverharmlosungsstrategie einen Deckmantel über die vertretenen Positionen zu werfen, wird man nun offener und revidiert so manche Analyse, die in der „Neuen Rechten“ tatsächlich etwas neues sehen wollte.

Denn das sehr spärlich angekündigte Programm der „Studientage“, die die IfS-Akademien ablösen sollen, verrät schon im Titel, dass es schlicht und ergreifend um faschistische Rassenkunde geht, so biologistisch und rassistisch wie beim „NS-Rassepabst“ Hans F.K. Günther, der 1930 vom ersten NS-Landesminister Frick an die Universität Jena geholt wurde – auch wenn man sich modernisiert gibt.

Das wird nicht nur deutlich, wenn wir auf die Titel schauen: Neben der vergleichsweise unverfänglichen „Rechten Anthropologie“ finden wir da ganz offen die „Schlachten um das Erbgut“, welches – ganz wie in Höckes Schnellroda-Rede über Ausbreitungstypen von 2015 – offensichtlich die Politik zu bestimmen habe.

Es wird auch dadurch bewiesen, dass Funktionäre wie Erik Ahrens, die man früher eher als dubiose Erscheinungen belächelt hätte, gern gesehene Schnellroda-Referenten geworden sind. Hier berichtet Erik Ahrens auch davon, für den AfD-Spitzenkandidaten der EU-Wahl Maximilian Krah zu arbeiten und seine „TikTok-Offensive“ zu gestalten.

Schon bei Krah finden wir ganz offen geäußerte faschistische Thesen, aber bei Ahrens ist das noch einmal deutlicher. Er vertritt eine faschistische Rassenideologie, die nicht einmal die NPD in ihrer Hochphase offen vertreten hätte und die klingt, als wäre sie in weiten Teilen von den NS-Rassenkundlern abgeschrieben.

Wenn wir Günther und Ahrens einfach einmal nebeneinanderlegen, stellen wir fest, dass beide eine rassistische Hierarchie aufmachen, die rein auf Genetik basieren soll. Günther unterteilt die Welt unter anderem in die „nordische“ (stark, wahrhaftig, zurückhaltend), die „westisch/mediterrane“ (leidenschaftlich, gesellig, heiter), die „ostisch/alpine“ (fügsam, bequem, arbeitsam) und die „dinarische Rasse“ (stolz, roh, zornig). Ahrens setzt auf die Unterteilung in „Jamnaja (früher Arier genannt)“, die „Chads mit hellen Haaren aber eher dunklen Augen und hühnenhafter Statur“ gewesen seien, wobei er diese gleich als seine Vorfahren ausmacht. Darüber hinaus hätte es „western hunter gatherer“, die „lustige gebräunte Jäger und Sammler gewesen seien“, und „early european farmers“ gegeben, die er als „prototypische Incels“ beschreibt, denen „die Jamnaja die Frauen weggenommen“ hätten. Die „Germanen“, die er gleich als Deutsche ausweist, seien eine Mischung aus Jamnaja und „western hunter gatherer“ und hätten „strohblonde Haare“ und „tiefblaue Augen“. Es seien „die wahren Kings“.

Das ist der Fiebertraum faschistischen Männlichkeitskultes in Twitter-Sprache. Natürlich kann man als provokative Geste abtun und mit Belustigung feststellen, dass moderne Begriffe ironischerweise jetzt wieder rassifiziert werden, aber letztlich qualifiziert einen genau das Abkulten härtester Rasseideologie, die – wie Ahrens selbst betont – jeder Politik voranzustellen sei, für Posten bei der AfD und Referate in Schnellroda.

Wer hier von einem demokratischen Miteinander zwischen Rechten und Anderen, von Kooperation und von einer Anpassung der Faschist*innen in Regierungsverantwortung spricht, der*die hat offensichtlich nicht einmal mehr Bedenken, wenn der offene Faschismus eine Partei bei ca. 30 Prozent aufbieten kann.

Stattdessen muss gelten: Weg mit den faschistischen Strukturen, weg mit der faschistischen AfD, weg mit den Überbleibseln des IfS!

Deshalb demonstrieren wir gemeinsam ab 16:30 Uhr am 20. September gegen die völkischen Studientage in Schnellroda!

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