Götz Kubitschek in einem Gespräch auf der „Frühjahrsakademie“ 2022 mit einem in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Kommentar zur extrem rechten Szene im Allgemeinen und dem gescheiterten Hausprojekt in Halle im Besonderen:
Kubitschek wörtlich: „Wozu beispielsweise eine Szene in der Lage ist. Auch sehr konkret.
Ich muss mir beispielsweise vermutlich vorwerfen lassen, dass unser Hausprojekt in Halle eine Überspannung des Bogens war. Das haben wir drei Jahre durchgehalten und dann war Schicht im Schacht, ja. Das kann man jetzt auf äh vielerlei ähm Dinge zurückführen und so weiter, aber vermutlich war das der eine Schritt zu viel, ja, den den dieses diese Szene noch nicht tragen konnte.
Also des des des Milieu dafür war nicht vorhanden, die richtigen Leute dafür waren, im Grunde, nicht vorhanden, äh das Geld war vorhanden, aber das reicht eben hinten und vorne nicht aus, wenn man über politische Projekte spricht.“
Kubitschek übernimmt nur scheinbar Verantwortung für das gescheiterte Hausprojekt. Wer sich etwas “vermutlich vorwerfen lassen muss”, hat den eigenen Anteil an der Misere noch nicht ansatzweise verstanden. Demzufolge kommt er bei seiner “Analyse” ins Schwimmen und stammelt von vielerlei Dingen, auf die das Scheitern zurückzuführen sei.
Nur scheinbar konkret benennt er diffus das fehlende Milieu, das nicht vorhanden war und dass “im Grunde” alle Beteiligten (EinProzent, Kontrakultur Halle, Verlag Antaios, Hans-Thomas Tillschneider) auch nicht die Richtigen waren. Einzig das (möglicherweise) von Kubitschek besorgte Geld der “Titurel-Stiftung” war vorhanden, aber letztendlich bei einem fehlendem Milieu und den falschen Leuten eben auch nicht ausreichend.
Da erkennt man dann auch Kubitschek wieder, den bornierten Kleinstverleger und seine erweiterte Verlegenheit.