Schnellroda, 21.9.: Protest gegen die Studientage, „Motto ist in Arbeit“

Aufruf zum Protest gegen die Sommerakademie in Schnellroda am 21.9.2025 ab 12 Uhr vor dem Gasthof "Zum Schäfchen"

Entweder Kubitschek hat bei seinen faschistischen Marketing-Events in Schnellroda den Überblick verloren oder man fühlt sich besonders schlau. Denn vom 19. bis zum 21. September findet wieder eine „Sommerakademie“ statt, die auch so genannt wird. Zwischendurch – nach der Auflösung des Vereins „Institut für Staatspolitik“ (IfS) – wurden die Sommer- und Winterakademien alternativ als „Studientage“ bezeichnet. Jetzt kehrt man kommentarlos zur alten Bezeichnung zurück. Entweder man möchte also allen auf die Nase binden, dass das IfS genauso weiter existiert wie zuvor oder man hat da was verwechselt. Denn schon am 6. September fand eine Verkaufsveranstaltung mit dem verurteilten Volksverhetzer Aron Pielka in Schnellroda statt, wo Propaganda-Bücher an dafür extra anreisende Faschist*innen verscherbelt wurden. Man kann erwarten, dass die Sommerakademie ebenfalls wie bisher eine Verkaufsveranstaltung für Bücher des Verlags Antaios wird, die die Beutel der anreisenden IB-Kader, Burschenschafter, Neonazis, Online-Faschist*innen, AfD-Karrierist*innen und völkischen Esoteriker*innen und bei Kubitschek die Kasse füllen sollen.

Das ausgesuchte Thema ist in diesem Jahr die „Arbeit“, aber geboten wird das, was immer geboten wird: Die üblichen IfS-Referenten werden ihre üblichen Thesen verbreiten und den einen oder anderen launigen Exkurs zum eigentlichen Thema bringen. Da die Referent*innen aufgrund der öffentlichen Kritik nicht mehr angegeben werden, haben wir nur die Themen, deren Ausgestaltung aber jeder Person klar ist, die sich mit dem IfS beschäftigt hat. So wird Ex-Institutsdirektor Erik Lehnert (AfD-Mitarbeiter) die Einleitung übernehmen und den Bezug zur AfD herstellen (mutmaßliches Thema: „Arbeit, Wohlstand, AfD“). Benedikt Kaiser darf sich wieder als Marx-Kenner inszenieren und seine verflachte Interpretation zum Ausgangspunkt eines anti-linken „solidarischen Patriotismus“ erklären (mutmaßliches Thema: „Arbeit im Denken von Marx, Arendt und Gehlen“). 

Kubitschek wird den prestigeträchtigeren Teil übernehmen und möglicherweise über Ernst Jüngers Werk „Der Arbeiter“ referieren. Die positive Bezugnahme auf Jünger zeigt dann auch, was von dem IfS und der „Neuen Rechten“ zu erwarten ist – und zwar auf zwei Ebenen. Zum ersten war Jünger ein Faschist. Er war Teil rechtsextremer Freikorps-Strukturen, die Linke ermordet haben. Er veröffentlichte im „Völkischen Beobachter“, sah die NSDAP als Hoffnung für Deutschland und wollte um jeden Preis sowohl die bürgerliche Republik als auch sozialistische Gegenmodelle zerstören. In der Schrift „Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt“ geht es um sein Plädoyer, die kapitalistische Moderne ohne Demokratie und Gleichheit zu gestalten, sondern im Sinne eines faschistischen Korporatismus. Der Arbeiter soll die Zukunft sein, aber eben nicht als Teil einer Klasse und damit als selbstständiger Akteur in der Geschichte (wie im Marxismus) oder als Individuum mit allen theoretischen Rechten (wie im Liberalismus), sondern als Rädchen im Getriebe, welches seinen Platz kennt und in der nationalen Diktatur fremdbestimmt und geleitet wird.

Wer die Leitung übernehmen will, ist dann auch klar: Das ist die selbsternannte Elite aus Schnellroda. Wie Jünger Mitglied in einem Freikorps war, ist Kubitschek Mitglied der „Deutschen Gildenschaft“, ein zumindest teilweise völkischer Verbund von Akademiker*innen, deren Netzwerke beanspruchen, eine Führungsrolle einzunehmen. Und so ist es auch mit der rechten Perspektive auf die Arbeit: Gut ist, wenn es jemand anderes macht. Deshalb ist es auch kein Widerspruch, dass die AfD sowohl nominell soziale Forderungen auf ihre Wahlplakate schreibt (gegen Arbeitslosigkeit z.B.) als auch klassische neoliberale Positionen in ihrem Wahlprogramm dominant stehen hat. Denn arbeiten sollen alle, aber eben nicht auf Basis von Selbstbestimmung, sondern als Zwang und dem Kapital zu 100% unterworfen. Deshalb bekämpft die AfD jeden Streik und die Gewerkschaften.

Das Lob der „nationalen Arbeit“ bedeutet also Unrecht, Unterdrückung und Ausbeutung für alle, die leider kein Ticket für die Sommerakademie bekommen. Dieser „Elite“ sagen wir deshalb: Geht arbeiten! Oder auch nicht. Aber solange ihr euch politisch betätigt, seid ihr ein Angriff auf jede Form sozialer Rechte und eine Bedrohung für alle anderen. Deshalb wollen und werden wir euch das Handwerk legen!

Alle, die dabei mitmachen wollen, sind herzlich am 21. September ab 12 Uhr nach Schnellroda (vor dem Gasthof „Zum Schäfchen“) zu unserem Proteste „Motto ist in Arbeit“ und zur Verlängerung des Antifa-Sommers eingeladen!

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