Das ‘Institut für Staatspolitik’ (‘IfS’) ist seit fast 20 Jahren in Schnellroda im Saalekreis ansässig und seitdem einer der wichtigsten Vernetzungsorte der ‘Neue Rechten’. Neben der Vernetzung wird Ideologieproduktion betrieben und u. a. jungen Menschen faschistisches Gedankengut vermittelt.
Seit 2016 finden regelmäßige Proteste gegen die Veranstaltungen des ‘IfS’ statt, außerdem befassen sich seit einigen Jahren immer mehr Medien, Behörden und aktive Menschen auch inhaltlich mit dem ‘IfS’ und seinen Akteur:innen, sodass mittlerweile einer breiteren Masse bekannt ist, dass es sich um menschenverachtende und demokratiefeindliche Inhalte handelt. Dennoch besteht weiterhin ein großer Bedarf an Aufklärung über und kritischer Auseinandersetzung mit dem ‘IfS’, seinen Inhalten und Strategien. Durch den Standort des IfS und dem zugehörigen ‘Verlag Antaios’ besteht insbesondere im Saalekreis eine Notwendigkeit, sich mit der Problematik intensiv zu befassen. Diese Notwendigkeit bleibt auch trotz der sich teilweise verschlechternden Lage des ‘IfS’ bestehen: Rückschläge wie das Versagen der ‘Identitären Bewegung’, die Beobachtung durch den Verfassungsschutz und der nachlassende Erfolg der AfD haben dem ‘IfS’ und seinen politischen Zielen geschadet. Es besteht aber weiterhin, die Akteur:innen um Götz Kubitschek sind immer noch aktiv und werden neue Wege suchen, ihre Ziele zu erfüllen – wenn wir sie lassen. Daher richten wir eine eintägige Konferenz im Saalekreis aus, die einerseits der Informationsvermittlung und andererseits der Vernetzung von engagierten Akteur:innen dienen soll.
Dabei versuchen wir mit einer Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion einen möglichst breiten Zugang zu gewähren. Als Referent:innen dürfen wir Lukas Dintenfelder, Andreas Speit, Henriette Quade und Stephanie Heide empfangen. Des Weiteren ist geplant, die Tagung zu dokumentieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen, damit diese einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden können.
Datum: Samstag, 18.06.2022
Ort: Jugendzentrum „Mampfe“, Am Saalehang 2, 06217 Merseburg
Ablauf:
10:00 – 10:30: Ankommen und Eröffnung
10:30 – 11:30: Vortrag: Lukas Dintenfelder
Der „‚Geist von Schnellroda'“ – Die Politische Bildung der ‚Neuen Rechten‘ am Beispiel des Instituts für Staatspolitik
11:30 – 11:45: Pause
11:45 – 13:15: Workshops
Workshop 1: Henriette Quade
Was kann man aus landes- und kommunalpolitischer Sicht gegen Immobilien der extremen Rechten wie das IfS tun?
Workshop 2: Stephanie Heide
IfS dichtmachen, aber wie? Protest und Bündnisarbeit vor Ort
13:15 – 14:15: Mittagspause
14:15 – 15:15: Vortrag: Andreas Speit
Die Antimoderne als Fundament des Autoritären
15:15 – 15:30: Pause
15:30 – 16: 30: Podiumsdiskussion und Abschluss
Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um eine Anmeldung, um die benötigte Platzanzahl zu erfassen. Anmeldung über: ifs-dichtmachen@riseup.net.
Das Projekt wird organisiert vom Kollektiv „IfS dichtmachen“ zusammen mit unseren Partner*innen „Querfurt für Weltoffenheit„, dem „Bündnis Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage“ und dem „KLinke e.V.„.
Für die Förderung danken wir dem Saalekreis und der lokalen Partnerschaft für Demokratie „Netzwerk Weltoffener Saalekreis“, dem „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie dem Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Landesprogramms „#WirSindDasLand“.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.