Heimliche Freude: Die Veranstaltung zu „20 Jahre Sezession“

Am 25. März 2023 fand in Schnellroda die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Antaios-Blattes Sezession statt. Ort war wieder einmal das Schäfchen, organisiert wurde das Ganze von den Antaios- und IfS-Kadern, die auch die Akademien organisieren.

Während man allerdings bei der Veranstaltung zur 75. Ausgabe der Sezession im November 2016 noch öffentlich auftrumpfte [1], ist das nun nicht mehr der Fall. Vielmehr versuchte man, die Veranstaltung gezielt geheim zu halten bzw. nur vorab Eingeladenen zugänglich zu machen.

Den Grund nennt Kubitschek in seiner Nachbetrachtung und lässt es sich nicht nehmen, das als genialen Schachzug zu inszenieren [2]. Es sei ihm darum gegangen „Förderabonnenten und langjährige Freunde unserer Arbeit, Mitarbeiter und Autoren, Vertreter freier Medien, faire Journalisten und die Fraktionsspitzen aller AfD-Ostverbände“ vor „Antifa-Fotografen“ zu schützen. Was er damit meint: Vor einer kritischen Öffentlichkeit, die auf faschistische Netzwerke schaut und darauf hinweist, wer sich mit Faschisten wie eben jenen AfD-Spitzen der ostdeutschen Bundesländer gemein macht.

Inhaltlich wurde ohnehin wenig Neues geboten, wie der Kanal der Sezession ohne Umschweife dokumentiert: So hat Erik Lehnert (IfS-Geschäftsführer, AfD-Mitarbeiter), der immer äußerst ähnliche Eröffnungsvorträge für alle Veranstaltungen vom IfS halten muss, auch hier wieder einen Eröffnungsvortrag gehalten, von Björn Höcke (AfD-Chef Thüringen) gab es eine „Festrede“, die anderen Beiträge kamen von anderen Flügel-Leuten der AfD, wie etwa Andreas Lichert, der auch das Ex-IB-Haus in Halle gesponsert hat. Ein weiterer Beitrag kam von Ellen Kositza, die als Literaturredakteurin der Sezession firmiert und auf Twitter die Werbetrommel für das faschistische Zeitungsprojekt rührt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Beobachtung durch eine kritische Öffentlichkeit dazu führt, dass das IfS stärker in Richtung Geheimhaltung tendiert und von dem in den Hochzeiten der IB angekündigten Kampf um die öffentliche Meinung Abstand nehmen muss. Gleichzeitig erreicht die Verschmelzung mti der AfD einen neuen Höhepunkt, deren Vertreter*innen besonders hervorgehoben werden und den zentralen Punkt in der Nachbetrachtung des Events ausmachen.

Auch wenn es immer wieder zu Abgrenzungskämpfen und Reibungen zwischen „Neuer Rechter“ rund um das IfS und AfD-Landesverbänden gekommen ist, so z.B. in Berlin [3], stehen die Gegner*innen von Kubitschek und Co., die auch keinen Anstoß an seinem Rassimus, Antisemitismus, Sexismus oder antidemokratischen Einstellung nehmen, sondern die strategische Ausrichtung oder das Auftreten nicht unterstützen, eher auf verlorenem Posten. Deshalb war die Feier zu „20 Jahren Sezession“ vor allem eine Demonstration nach Innen, um die gegenseitige Unterstützung bei der eigenen faschistischen Positionierung zu fördern. Umso wichtiger, darauf weiterhin ein Auge zu werfen – die nächste Gelegenheit, bei der die Rechten ungestört sein wollen, ist ihr „Sommerfest“ am 8. und am 9. Juli, gegen das wir am 8. von 14 bis 16 Uhr protestieren werden!

[1] Aufruf zum Gegenprotest 2016: https://www.facebook.com/events/223591608059948

[2] https://web.archive.org/web/20230629063822/https://sezession.de/67317/20-jahre-sezession-wie-wir-feierten

[3]https://web.archive.org/web/20230324001248/https://sezession.de/64412/sammelstelle-fuer-gedrucktes-24

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