Rechte Buchmesse „Seitenwechsel“ in Halle im November 2025

Am 8. und 9. November 2025 soll in der Halle Messe die sogenannte „Seitenwechsel-Buchmesse“ stattfinden. Das Messeprojekt gibt sich zwar offen und schreibt davon, sich als „Ergänzung zu den riesigen internationalen Buchmessen“ zu verstehen, ist aber in Wirklichkeit ein faschistisches Großevent am Rande von Halle an der Saale. Welches Netzwerk und welche ideologischen Hintergründe hier ausschlaggebend sind, wird im folgendem Text deutlich gemacht.1

Organisatorin der rechten Buchmesse: Susanne Dagen

Maßgeblich wird die rechte Messe vom „BuchHaus Loschwitz“ aus Dresden organisiert, dessen Inhaberin Susanne Dagen seit Jahren Teil der extremen Rechten ist. 2016 bekundete sie in einem Interview mit dem SPIEGEL2 offen ihre Sympathien für Pegida, eine Organisation, die sich 2014 gegründet hat und gegen eine angebliche „Überfremdung“ protestierte. Nachdem es auf der Frankfurter Buchmesse 2017 Störaktionen einer Veranstaltung des Verlages „Antaios“ mit dem AfDler Björn Höcke und Vertretern der extrem rechten „Identitären Bewegung“ gab, schrieb Susanne Dagen einen offenen Brief, in dem sie den Umgang mit rechten Verlagen kritisierte und behauptete, man sei „nicht mehr weit von einer Gesinnungsdiktatur entfernt“.3

Während Dagen sich zu dem Zeitpunkt noch als nicht-rechte Akteurin inszenierte, die die angebliche Unterdrückung faschistischer Positionen im Namen der „Meinungsfreiheit“ kritisierte, macht sie seit Jahren selbst extrem rechte Politik: So sind nicht nur völkische, antidemokratische und verschwörungsideologische Autor*innen Teil ihres „BuchHaus“-Verlags, sondern sie ist auch Mitglied der AfD-Fraktion im Dresdner Stadtrat. Ihre Strategie der Selbstverharmlosung ist hier besonders auffällig, da sie zwar Mandatsträgerin in der völkischen AfD-Fraktion ist, aber auf ihre Mitgliedschaft bei den „Freien Wählern“ nicht verzichten will. Wie sehr Dagen in AfD-Strukturen mitwirkt, sieht man allerdings daran, dass sie schon im März 2018 zwischenzeitlich Mitglied des Kuratoriums der Desiderius-Erasmus-Stiftung wurde, die von der AfD als parteinahe Stiftung anerkannt ist.4 Mit dieser Strategie der behaupteten Ambivalenz hat sie durchaus Erfolg: So urteilte das Landgericht Dresden, dass ein Rauswurf Dagens aus einem Seminar des Hygiene-Museums Dresden, mit dem Hinweis auf Kontakte zur extremen Rechten nicht zulässig gewesen war.5 Daraus folgt aber nicht, dass Dagen nicht tatsächlich eine wichtige Akteurin der Szene des faschistischen Umsturzes wäre – vielmehr folgt daraus, dass sie es schafft, sich als Person zu inszenieren, die von einem extrem rechten politischen Aktivismus zu trennen wäre.

Sie nutzt dabei aktiv Bündnisse in der „Neuen Rechten“, wo ihre Mitarbeit gerne angenommen wird. Seit Mai 2018 wird auf dem verlagseigenen YouTube-Account die Lesereihe „Aufgeblättert. Zugeschlagen – Mit Rechten lesen“ hochgeladen, die sie zusammen mit Ellen Kositza moderiert.

Netzwerke von Susanne Dagen

Ellen Kositza ist die Frau von Götz Kubitschek, dem führenden Kopf des ehemaligen „Instituts für Staatspolitik“ und Geschäftsführer des neurechten Verlages „Antaios“, der in Schnellroda (Saalekreis) ansässig ist. Zudem finden in dem Wohnort von Götz Kubitschek und Ellen Kositza regelmäßige Veranstaltungen statt, die Schnellroda zu einem der wichtigsten Vernetzungsorte der „Neuen Rechten“ macht. Neben den sogenannten „Studientagen“, die Schulungswochenenden für den rechten Nachwuchs sind, gibt es Sommerfeste und auch das rechte „Flügeltreffen“ der AfD fand dort statt. So ist es nicht verwunderlich, dass Hans-Thomas Tillschneider (MdL AfD) und Alice Weidel (MdB AfD) dort schon zu Gast waren. Der Verein hinter dem „Institut für Staatspolitik“ wurde 2024 von den Betreibern aufgelöst und die Organisation wurde auf zwei Firmen verteilt. Die eine heißt „Menschenpark Veranstaltungs UG“ und wird von Götz Kubitschek geleitet, die andere trägt den Namen „Metapolitik Verlags-UG“ und wird von Erik Lehnert, dem ehemaligen Geschäftsführer des „Instituts für Staatspolitik“, geführt.6 Unter Erik Lehnert läuft nun auch die rechte Zeitschrift „Sezession“ weiter, in der aktuell die Hafttagebücher von Kurt Hättasch veröffentlicht werden, der Mitglied der rechtsterroristischen Vereinigung „Sächsische Separatisten“ war, die mit einem „neuen Holocaust“ Ostdeutschland „ethnisch säubern“ wollten.7

Bei der Lesereihe „Aufgeblättert. Zugeschlagen – Mit Rechten lesen“ von Susanne Dagen und Ellen Kositza wurde auch der Kopf der „Identitären Bewegung“ Martin Sellner eingeladen. Dieser war einer der Redner bei dem „Geheimtreffen von Potsdam“8 und vertritt die Idee der sogenannten „Remigration“910, die beinhaltet, Millionen von Menschen massenweise auszuweisen, die nicht in sein Weltbild passen – im Sinne der völkischen Ideologie sollen diese Ausweisungen Menschen mit und ohne Staatsbürgerschaft treffen – je nach faschistischen Bedarf werden politische Gegner*innen und Marginalisierte als Opfer dieser Politik ausgesucht. Der Mann, der in seiner Jugend Hakenkreuz-Aufkleber mit der Aufschrift „Legalisiert es“ an Synagogen klebte,11 verbreitet seit Jahren rechte Hetze und rassistisches Gedankengut. 2019 wurde öffentlich, dass der rechte Attentäter von Christchurch, der 51 Menschen in und vor der „Al-Noor-Moschee“ und im „Linwood Islamic Centre“ ermordete und viele weitere schwer verletzte, 1.500 Euro an Martin Sellner gespendet hatte.12

Zudem lohnt sich ein Blick auf die Autoren des an das „BuchHaus Loschwitz“ angeschlossenen Verlags. Dazu gehören beispielsweise Helmut Roewer, der als Thüringer Verfassungsschutzpräsident seines Dienstes enthoben wurde und nun für das rechte „Compact-Magazin“ schreibt. Er versucht bis heute seine Rolle bei der rechtsterroristischen Mordserie des NSU zu verschleiern13 und behauptet, mit Rechtsextremismus haben die Taten des NSU nichts zu tun14. Auch Konrad Adam, der inzwischen aus der Partei ausgetretene Co-Gründer der AfD schreibt für Dagens Verlag, ebenso wie Ulrich Vosgerau, der Mitglied in der CDU ist und ebenfalls einer der Teilnehmer des Treffens der extremen Rechten in Potsdam war.

Dies alles macht deutlich, in welchem Umkreis sich Susanne Dagen bewegt und welche ideologische Strömung in diesem vorherrscht. Es zeigt auch, wie nützlich die Funktion des „BuchHauses“ für die völkische Szene ist, um mehr Menschen an sich zu binden und sich nach außen als „normalisiert“ zu inszenieren. So ist es nicht überraschend, dass sie eine Messe organisiert, auf der sich rechte Verlage frei von Kritik oder Störungen präsentieren können. Dies ist keinesfalls eine neue Idee. Götz Kubitschek veranstaltete bereits 2012 und 2013 die Messe „zwischentag“ in Berlin für Organisationen der „Neuen Rechten“. 2015 wurde das Konzept dann in der Erlanger Burschenschaft Frankonia ausprobiert.15 Mit der Messe in Halle soll offensichtlich ein neues Niveau erreicht werden, um die vorherigen Projekte weiterzuentwickeln.

Medienpartner der rechten Buchmesse „Seitenwechsel“

Als Medienpartner ist auf der Internetseite der rechten Buchmesse „Tichys Einblick“ genannt. „Tichys Einblick“ ist ein Onlinemagazin von Roland Tichy, das seit 2016 auch als gedruckte Zeitschrift verfügbar ist. „Tichys Einblick“ sorgte beispielsweise damit für Schlagzeilen, dass dort ein Artikel veröffentlicht wurde, der die SPD-Politikerin Sawsan Chebli sexistisch beleidigte16. Zudem verbreiten sie regelmäßig Falschmeldungen, wie beispielsweise nach dem Correctiv-Artikel17 zu dem „Geheimtreffen“ in Potsdam, als sie behaupteten, der Verfassungsschutz habe die Informationen an die Journalist*innen von „Correctiv“ weitergegeben18. Während es sich bei „Tichys Einblick“ laut eigenen Angaben um ein „liberal-konservatives Meinungsmagazin“ handeln soll, zeigt die Realität jedoch deutlich, dass es sich um ein rechtspopulistisches Magazin handelt19.

Neben „Tichys Einblick“ ist auch „Kontrafunk“ Medienpartner für die rechte Buchmesse. „Kontrafunk“ ist ein Online-Radiosender, der 2022 von Burkhard Müller-Ullrich gegründet wurde, der früher bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gearbeitet hat, diese jedoch nach seinem Beitritt in die AfD 2017 verließ und anschließend seinen ehemaligen Kollegen „Dummheit und Charakterlosigkeit“ vorwarf 20. Als der Radiosender an den Start ging, wurde er von Björn Höcke empfohlen, von „Tichys Einblick“ beworben und von der „Jungen Freiheit“ mit einem Interview begleitet.21 Die taz bezeichnet „Kontrafunk“ als den Sender, der „den Sound der AfD abbildet“22, was es treffend zusammenfasst. Inhaltlich ging es zunächst vor allem um die Corona-Politik, aber auch um die „Gender-Politik“. Man will sich von den „Mainstream-Medien“ unterscheiden, allerdings nicht durch „neutrale Berichterstattung“, sondern indem man die Debatten von rechter Seite aus führt.

Ausstelleranzeigen

Ausstelleranzeigen gibt es bisher neben dem „BuchHaus Loschwitz“ und dem angeschlossenen Verlag „edition buchhaus loschwitz“ sowohl von der neurechten Zeitschrift „Tumult. Vierteljahresschrift für Konsensstörung“, die der Historiker Volker Weiß als „eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Sezession“23 beschreibt, als auch vom extrem rechten „Gerhard-Hess-Verlag“ aus Baden-Württemberg, dessen Inhaber seit 2023 der AfD-Politiker Volker Münz ist.24

Zusammenfassung

Die zusammengetragenen Informationen zu dem „BuchHaus Loschwitz“ und seiner Inhaberin Susanne Dagen, ihrem Netzwerk und den Mitwirkenden bei der rechten Buchmesse im November 2025 machen deutlich, worum es bei dem angekündigten Vorhaben geht. Nachdem rechte Verlage regelmäßig Protesten bei den großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ausgesetzt waren, will man nun einen Raum schaffen, in dem rechtes Gedankengut ungestört ausgetauscht werden kann. Gleichzeitig will man angesichts der Wahlerfolge der AfD ein Zeichen der Stärke setzen und rechte Szenelokalitäten, wie zum Beispiel Burschenschaftshäuser oder Partei-Immobilien verlassen. Stattdessen mietet man die großen Messe-Hallen an, in denen schon der Wahlkampfauftakt der AfD zur Bundestagswahl 2025 stattfand.25 Auch hier zeigt sich die Vernetzung zwischen der „Neuen Rechten“ und der AfD wieder deutlich. Im Sinne einer freien und demokratischen Gesellschaft müssen solche rechten Raumnahmeversuche verhindert werden. Denn rechtes Gedankengut führt immer zu Ausgrenzung Andersdenkender, Diskriminierung, Hass und Ungleichheit. Gerade die rechten Vernetzungen, zu denen die „Seitenwechsel“-Buchmesse beitragen soll, planen auch auf eine Abschaffung der Demokratie und einen völkischen Umsturz hin. Und deren Ziele werden regelmäßig mit Gewalt verfolgt, da Gewalt ein fester Bestandteil der rechten Ideologie ist. Und dem gilt es sich zu widersetzen, auf allen Ebenen.

1 https://www.deutschlandfunkkultur.de/seitenwechsel-im-november-in-halle-eine-eigene-buchmesse-fuer-rechte-verlage-100.html

2 https://www.spiegel.de/panorama/herr-preuss-schreibt-geschichte-a-93950061-0002-0001-0000-000144788062?context=issue

3 https://www.sueddeutsche.de/kultur/neue-rechte-charta-2017-1.3713882

4 https://www.badische-zeitung.de/literatur-und-vortraege/buchhaendlerin-dagen-in-afd-naher-stiftung–150727130.html

5 https://www.dnn.de/lokales/dresden/rauswurf-der-buchhaendlerin-dagen-aus-seminar-im-hygiene-museum-war-rechtswidrig-7OT4NO5DJKB2XBP6IZQG7SOZBI.html

6 https://taz.de/Institut-fuer-Staatspolitik-aufgeloest/!6007332/

7 https://taz.de/Rechtsextreme-Saechsische-Separatisten/!6045443/

8 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sellner-102.html

9 https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/remigration-was-ist-damit-gemeint-und-was-noch,UZkPlw2

10 https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/remigration-martin-sellner-afd-buch-einreiseverbot-100.html

11 https://www.spiegel.de/politik/ausland/martin-sellner-hat-als-jugendlicher-hakenkreuze-an-synagoge-angebracht-a-1261387.html

12 https://www.spiegel.de/politik/ausland/martin-sellner-hat-als-jugendlicher-hakenkreuze-an-synagoge-angebracht-a-1261387.html

13 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Ex-Verfassungsschuetzer-Roewer-Dann-gibt-es-einen-Umsturz,roewer102.html

14 https://taz.de/Ex-Geheimdienstchef-zu-NSU-Morden/!5364039/

15 https://taz.de/Zwischentag-bei-Burschenschaft/!5209340/

16 https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sawsan-chebli-erwirkt-einstweilige-verfuegung-gegen-tichys-einblick-a-b8dda17d-3fb0-4ce8-b8c8-15336fb430c7

17 https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/

18 https://www.nzz.ch/international/verfassungsschutz-weist-verwicklung-in-bericht-ueber-geheimplan-zurueck-ld.1776407

19 https://www.sueddeutsche.de/medien/eklat-um-preisvergabe-um-keinen-preis-auf-einer-buehne-mit-tichy-stehen-1.4056502

20 https://uebermedien.de/73663/kontrafunk-ein-radio-fuer-alle-die-an-corona-impfungen-klimawandel-und-allen-anderen-radios-zweifeln/

21 https://uebermedien.de/73663/kontrafunk-ein-radio-fuer-alle-die-an-corona-impfungen-klimawandel-und-allen-anderen-radios-zweifeln/

22 https://taz.de/Radikal-rechter-Sender-Auf1/!5987759/

23 Volker Weiß: Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört. Klett-Cotta, Stuttgart 2025, S. 89 f.

24 https://www.kontextwochenzeitung.de/medien/677/rechts-gebunden-9427.html

25 https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/afd-wahlkampf-bundestagswahl-polizei-verkehr-messe-104.html

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Schnellroda, 5.7.2025: Antifa-Sommer statt faschistische Kaffeefahrt!

Schnellroda, 5.7.2025, 14 Uhr, Antifa-Sommer statt faschistische Kaffeefahrt

Am 5. und 6. Juli findet wieder eine große faschistische Kaffeefahrt nach Schnellroda (Saalekreis) statt – der „Verlag Antaios“, der mit Freude antisemitische, rassistische und völkisch-antidemokratische Schriften von Neonazis, Altfaschist*innen, AfDler*innen und fast allem veröffentlicht, was sich auf der Seite der Menschenfeindlichkeit positioniert, lädt zum „Sommerfest“ ein.

Rund 500 extrem Rechte werden daher erwartet, die ihre Beutel mit Büchern aus dem Verlag füllen, sich mit Gleichgesinnten vernetzen und das Dorf in Beschlag zu nehmen versuchen. Im Angebot befinden sich Bücher wie der Titel „Remigration“ von Martin Sellner. Den Trend rund um das „Geheimtreffen von Potsdam“ und die rassistische Asylpolitik von der AfD bis hin zu fast allen anderen reitend, soll der völkische Effekt mit dieser dünnen Broschüre, die natürlich bei Götz Kubitscheks Hausverlag erschienen ist, noch verstärkt werden. 

Auch Rolf Peter Sieferle ist mit dem antisemitischen Werk „Finis Germania“ bei faschistischen Käufer*innen sehr beliebt und beim Verlag vorhanden, ist doch hier die Rede von einem „Auschwitz-Mythos“ und davon, dass „die Juden“ das „deutsche Volk“ – oder zumindest den*die geneigte*n Antaios-Leser*in in einen Schuldkult zwingen würden. Damit wird Deutschland praktischerweise zum Opfer gemacht und die Bezüge auf die faschistische Vergangenheit wirken gleich wie Notwehr.

Der Opfermythos wird auch kultiviert bei den Klassikern der „Neuen Rechten“. So liegt das Buch „Revolte gegen den Großen Austausch“ von Renaud Camus bereits in der vierten Auflage bei „Antaios“ vor. Der wegen Aufstachlung zu Hass in Frankreich verurteilte Camus sieht einen Plan zur Vernichtung eines rassistisch definierten Europas am Werk und sieht deshalb in Migrant*innen notwendigerweise feindliche Invasor*innen. Gegen diese ins Feld zog unter anderem der Attentäter von Christchurch, der 51 Menschen ermordete und für sein Manifest den Titel „the great replacement“ wählte, also eine direkte Übersetzung des von Camus geprägten Begriffs.

Die Sommerfest-Gäste werden bei diesen Bestsellern sicher zuschlagen. Vielleicht nur beim Kauf, vielleicht werden sie aber auch ganz real zuschlagen: So wie der nationalsozialistische „Antaios“-Autor Mario Müller, der etwa einen politischen Gegner mit einem Totschläger schwer verletzte, Zivilpolizisten angegriffen hat und sich damit brüsten soll, Schlägertrupps auf Menschen zu hetzen. Vielleicht werden sie auch zuschlagen wie Ernst von Salomon, dessen Werke bei „Antaios“ verkauft, beworben und immer wieder positiv rezipiert werden. Von Salomon schloss sich zur Zeit der Weimarer Republik Freikorps und rechten Terroroganisationen an und beteiligte sich am Mord des demokratischen Außenministers Walther Rathenau. Im NS als Held gefeiert, inszenierte er sich später als von den Alliierten Verfolgter. Sie könnten auch versuchen zuzuschlagen wie die Terroroganisation der „Sächsischen Separatisten“, von denen mindestens ein mutmaßliches Mitglied schon einmal in Schnellroda war. Sie könnten zuschlagen wie bundesweit und international extrem Rechte immer wieder zuschlagen.

Deshalb gibt es keine harmlosen Kaffeefahrten nach Schnellroda. Es gibt keine harmlosen Buchverkäufe vom Verlag „Antaios“. Und es gibt keine harmlosen Vernetzungstreffen von Faschist*innen. Je mehr solcher Treffen es gibt und je stärker die AfD wird, desto stärker wird auch ihr Vorfeld, der rechte Terrorismus, die rechte Gewalt auf den Straßen. Und diese geht auch von hier aus. Wir setzen dagegen eine solidarische Perspektive, gerade auch für den Süden von Sachsen-Anhalt. Wir stehen an der Seite der zahlreichen CSDs, die jetzt neu entstehen, der sozialen Einrichtungen, der Jugendclubs. An der Seite der Menschen im Asylsystem, die hier besonders von staatlichen Schikanen und alltäglicher Anfeindung betroffen sind. Wir stehen an der Seite aller, die sich im Alltag gegen extrem rechte Raumnahme wehren und wollen gemeinsam dafür sorgen, dass die Zentren, in denen Hetze, Hass und Gewalt produziert werden, endlich dichtgemacht werden!

Deshalb: Kommt am 5. Juli 2025 ab 14 Uhr mit uns nach Schnellroda.
Faschistische Kaffeefahrten stoppen, Verlag „Antaios“ auflösen!

Anfahrt

Ihr wollt am 5. Juli 2025 mit nach Schnellroda zum Protest gegen Kubitscheks „Sommerfest“ fahren, aber wisst nicht, wie ihr hinkommen sollt?
Dann haben wir was für euch!
Um 12:30 Uhr startet unsere gemeinsame Busanreise vom Hauptbahnhof Halle. Zurück geht es gegen 16.30 Uhr. Wenn ihr mitfahren wollt, dann schreibt uns eine Mail an ifs-dichtmachen[ät] riseup.net! Das Ganze ist kostenlos, ihr könnt gerne spenden.

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Save the date: Protest gegen das faschistische Sommerfest in Schnellroda!

Das Bild zeigt im Hintergrund den Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt. Davor steht in orangener Schrift: "Ausflug in Geiseltal, Protest gegen das faschistische Sommerfest in Schnellroda, Save the date, 5. Juli 2025, 14 Uhr"

Ausflug in Geiseltal, Protest gegen das faschistische Sommerfest in Schnellroda, Save the date, 5. Juli 2025, 14 Uhr

Im Juli wollen sich über 600 extreme Rechte zum „Sommerfest“ des aufgelösten IfS in Schnellroda treffen.
Das Netzwerktreffen um Kubitschek und Co kann nicht unbeantwortet bleiben!
Notiert euch das Datum, sagt eurer Bezugsgruppe bescheid und kommt rum! Weitere Infos folgen.

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Protest: Keine AfD-Versammlung ohne Widerstand – Gegen faschistische Geopolitik!

Keine AfD-Versammlung ohne Widerstand – Gegen faschistische Geopolitik!Schnellroda, 01.03.2025, 9.30 Uhr, Gasthof "Zum Schäfchen"

Keine AfD-Versammlung ohne Widerstand – Gegen faschistische Geopolitik!
Schnellroda, 01.03.2025, 9.30 Uhr, Gasthof „Zum Schäfchen“

Am 1. März 2025 lädt die faschistische AfD ab 10 Uhr in die Gaststätte „Zum Schäfchen“ in Schnellroda ein. Angekündigt sind SS-Verteidiger Maximilian Krah, Landesvorsitzender Martin Reichardt, Bundestagsabgeordneter Kay Gottschalk, der Putin-Fan Rainer Rothfuß und Jurij Kofner, der als „Ökonomon“ angekündigt wird, aber eigentlich nur bayerischer AfD-Funktionär ist.

Das Thema sind die Sanktionen gegen Russland, die aufgrund der Schädigung „unseres Wirtschaftsstandortes“ laut AfD beendet werden müssten. Die AfD presst alles in ihre völkisch-nationalistische Schablone – ob es passt oder nicht. Viele Menschen äußern völlig zurecht Kritik an den Regierungen und bilden Widerstand, der die soziale Frage betrifft, also  z.B. die steigenden Lebensmittelpreise. Dagegen geht es der AfD nicht um echte Verbesserungen für die Arbeiter*innen, sondern um die Ablösung der sozialen Missstände durch die Einrichtung einer wirtschaftlichen „Volksgemeinschaft“, in der das nationale Kapital mit den Untertanen eine erzwungene Einheit bilden soll. Im völkischen Wahn, der bei Krah dazu führt, dass er die NSDAP-Mitgliedschaft seines Großvaters leugnen muss, während er gleichzeitig NS-Organisationen wie die SS oder die Wehrmacht verteidigt, sind Sanktionen und der sozio-ökonomische Umgang damit keine Frage der Lastenverteilung zwischen den Klassen, die aufgrund einer geschwächten emanzipatorischen Perspektive derzeit immer wieder zuungunsten der Arbeiter*innen ausfällt, sondern eine Frage des völkischen Kollektivs.

Dabei gibt es das ideologische „Uns“ der AfD schlicht nicht: Der selbsternannte Champagner-Dandy Krah ist mit über zehntausend Euro Monatsgehalt weder von den Sanktionen noch von der fehlenden sozialen Absicherung in Krisenzeiten betroffen. Ähnlich sieht es bei den anderen Bundestagsabgeordneten oder AfD-Referenten aus, denen es nicht um die soziale Lage geht, sondern um die Kränkung des deutschen Nationalismus, der ihnen derzeit nicht offen genug ausgelebt wird.

Ihre faschistische Geopolitik hätte dann ihr Ziel erreicht, wenn das „Großreich Deutschland“ in der Mitte Europas seine Nachbar*innen seinen Zielen direkt unterwerfen könnte. Die nationalen Interessen, die die BRD bereits jetzt recht schonungslos durchsetzt (was aus antifaschistischer Perspektive ebenfalls kritisiert werden muss!), erkennen sie nicht an oder wollen lieber die offene Brutalisierung dieser – man denke hier etwa an die Asylpolitik, wo die AfD auch nach der rassistischen Grundrechtszerstörung durch alle Parteien der „Mitte“ umso stärker weiterhetzt.

Wir wehren uns gegen die faschistische Geopolitik – und gegen die aktuellen Krisen. Wir lehnen das rechte Geschwätz über Sanktionen ab und wollen stattdessen Solidarität, die für alle gelten muss. Das bedeutet, dass wir nicht an „deutsches Kapital“ denken, sondern für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für uns kämpfen, also für mehr BAföG, höhere Löhne und Renten und mehr Bürgergeld.

Die faschistische Hetze rund um die AfD und das nicht mehr offiziell so genannte IfS in Schnellroda hat mit dieser Realität nichts zu tun, sondern versucht sich in völkischer Projektion. Diese hat aber reale Konsequenzen: Mehr Hass auf Geflüchtete, noch mehr Rassismus im Diskurs, Zusammenarbeit mit der extremen Rechten in den USA und in Russland.

Deshalb gehen wir am 1. März auf die Straße und kämpfen gemeinsam für Solidarität statt Volksgemeinschaft – gegen den Faschismus und seinen Vertreter*innen beim AfD-Treffen in Schnellroda!

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Rückblick: Rechte Hetze im neuen Kostüm – unser Widerstand geht weiter!

Einen Tag nachdem zehntausend Menschen in Halle gegen den bundesweiten Wahlkampfauftakt der AfD demonstriert haben, wurden auch die Faschist*innen bei den „Studientagen“ rund um das umstrukturierte „Institut für Staatspolitik“ (IfS) in Schnellroda (Saalekreis) mit Widerspruch konfrontiert.

Am Sonntag, den 26.01.2025, hatten wir zum Protest aufgerufen und konnten ihn gemeinsam mit Klinke Merseburg erfolgreich bestreiten. Die Teilnehmer*innen der „Studientage“ reagierten darauf ungehalten, versuchten sich zu vermummen und kritische Berichterstattung zu verhindern.

Als negativer Höhepunkt kann der Versuch gesehen werden, eine Person von der Presse mit Schirmen zu bedrängen und einzuschüchtern. Letztlich geht es den Faschist*innen darum, nicht nur ihre Netzwerke vor der Öffentlichkeit zu verbergen, sondern auch darum, jeden Protest als illegitim, fremdgesteuert und konstruiert darzustellen. Deshalb kam es auch immer wieder Drohgebärden gegenüber unsere Teilnehmer*innen, die sich aber nicht beeinflussen ließen, sondern lautstark deutlich machten, dass wir erst mit dem antifaschistischen Gegenprotest aufhören, wenn es keine faschistischen Vernetzungstreffen mehr in Schnellroda gibt.

Für Martin Sellner, Ex-IB-Chef und Stammautor sowie Referent in Schnellroda, ist das Grund genug, sich von der Polizei in der BRD mal wieder verfolgt zu fühlen. Während die Polizei tatsächlich bei den rechten Einschüchterungsversuchen gepennt hat und bis heute den Rechten Sonderbefugnisse, wie etwa das Abkleben der Kennzeichen, einräumt, strickt man am Opfermythos. Zur Tatsache, dass man Pressevertreter*innen nicht grundsätzlich bedrängen und deren Arbeit verhindern kann, erklärt Sellner weinerlich: „Nichtmal abschirmen ist in der BRD erlaubt. Der Rechte muss sich brav von linken Cretins abfotografieren und perlustrieren lassen, damit dann die Linksterroristen der Hammerbande zuschlagen können. Wie kann man heutzutage in Deutschland nur Polizist sein?“

Inhaltlich standen die „Studientage“ unter dem Motto „Amerika“. Hier bemüht sich Schnellroda um künstliche Distanz gegenüber den USA an sich, kann sich dem Hype um Trump aber nicht entziehen. Dabei wagte man sich nicht auf neues Terrain, sondern blieb beim Standard-Verfahren. Seit einigen Jahren werden die Referent*innen der Veranstaltungen in Schnellroda nicht mehr vorab veröffentlicht, aber die meisten Vorträge kommen von Dauerreferenten wie z.B. Erik Lehnert, Martin Semlitsch, Benedikt Kaiser, Götz Kubitschek, Nils Wegner und Martin Sellner, die auch alle im „Verlag Antaios“ veröffentlichen.

Dabei ist das Thema der Akademien bzw. Studientage nahezu willkürlich austauschbar, weil es letztlich um die Talking Points gegen Demokratie, für Ungleichheit, Rassetheorien und den völkischen Umsturz geht. Ein Beispiel findet sich bei Benedikt Kaiser, der einen Vortrag zu dem US-Vizepräsident JD Vance gehalten hat. Darüber haben wir u.a. vorher im Interview mit Radio Corax korrekt spekulieren können, weil Kaisers Talking Point die Idee ist, weiße/deutsche Arbeiter über rassistische (Anti-)Solidargemeinschaften einzubinden.

Letztlich hat das Wochenende gezeigt, was sich in der globalen extremen Rechten absehen lässt: Dass Rechtsradikale in den USA die Regierung bilden, sie dort Verfassungsgrundsätze aufheben und Grundrechte zerstören, gibt ihnen Auftrieb, macht sie aber auch zu Anhängseln. Wo früher anti-liberaler kulturalistischer Amerikahass anzutreffen war, sieht man die USA heute als Marktführer in Sachen Faschismus an und gibt sich entsprechend ideologisch flexibel. Das heißt auch, dass die US-Rechte in Zukunft deutlich stärker in Europa intervenieren wird. In Schnellroda war mutmaßlich auch Jared Taylor anwesend, der dort versucht hat, die „White Supremacy“-Ideologie salonfähig zu machen und sich nun am Zwischenziel sieht. Andere US-Reaktionäre organisieren die rechten CPAC-Konferenzen seit 2022 in Ungarn und seit 2024 in Argentinien, um andere Rechte an sich zu binden. Mit vielen US-Akteur*innen ist also auch bei dem von Sellner und Co. beworbenen und organisierten „Remigration Summit 25“ zu rechnen, wofür verschiedene Funktionäre der faschistischen „Identitären“ (und ihrer Ableger) derzeit verstärkt um Spenden betteln. Ein antifaschistischer Blick in die USA lohnt also ebenfalls. Denn die rechte Strategie, solange längst widerlegte und eigentlich überwundene faschistische Grundposition zu wiederholen und in den Diskurs zu hämmern, funktioniert auch hier, wie man in der Diskussion rund um das Asylrecht sieht.

Deshalb werden wir natürlich weiterhin in Schnellroda demonstrieren und dafür sorgen, dass die Faschist*innen nicht unter sich bleiben!

Radio Corax: Vorabbericht zum Protest https://radiocorax.de/ifs-dichtmachten-aktion-gegen-veranstaltung-am-we/

Bilderstrecke von „Recherche Nord“: https://www.recherche-nord.com/gallery/2025.01.25.html

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Wir brauchen euch jetzt!

Späti? 5 Minuten.
Laden? 10 Minuten.
Faschistisches Zentrum? 30 Minuten.

Das sollte nicht sein? Finden wir auch!

Komm zu unseren Infoveranstaltungen in Merseburg oder Halle und informiere dich, was die extreme Rechte in Schnellroda ausmacht, warum sie so gefährlich ist und wie wir gemeinsam dagegen vorgehen können. Wir brauchen euch jetzt in unserer Gruppe!

Vortrag über die „Neue Rechte“ in Schnellroda und Vorstellung vom Kollektiv „IfS dichtmachen“
Halle: 14. Januar 2025, 18 Uhr, SSR (Steintorcampus, Emil-Abderhalden-Straße 25)

Merseburg: 22. Januar 2025, 12:30 Uhr, Hochschule Merseburg, Eberhard-Leibnitz-Straße 2, 06217 Merseburg, 1. Obergeschoss vor der Bibliothek

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Shuttle: „Shake It Up – Dorffest für Demokratie am 28.09.2024 in Schnellroda

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem ÖPNV nach Schnellroda?

Leider ist die Anbindung von Schnellroda selbst nicht wirklich praktisch. Aber ihr könnt nach Mücheln fahren. Dafür nehmt ihr am 28. September vom Hauptbahnhof Halle die RB 25 bis nach Merseburg, steigt dort in die RB 78 und fahrt bis nach Mücheln (Geiseltal).
Dort können wir euch shutteln, d.h. wenn ihr euch hier bei Instagram bei uns meldet und uns die Zeit sagt, dann holen wir euch ab!
Wir bringen euch auch zurück!
Meldet euch, wenn ihr zum Dorffest für Demokratie wollt, aber noch keine Anreise habt!

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Lageplan: „Shake It Up – Dorffest für Demokratie“ am 28.09.2024 in Schnellroda

 

 

 

 

 

 

 

Hier seht ihr den Lageplan für den Sportplatz am 28.09.2024 in Schnellroda. Das Programm für den Sportplatz findet ihr auf unseren Kanälen.

Weitere Infos zum Demokratiefest: http://linktr.ee/shakeitup2809

Bis Samstag!

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Parkmöglichkeiten: „Shake It Up – Dorffest für Demokratie“ am 28.09.2024 in Schnellroda

 

 

 

 

 

 

 

Parkmöglichkeiten am 28.09.2024 wird es in der Lindenstraße geben. Des Weiteren seht ihr auf der Karte die beiden Veranstaltungsorte (Kirche und Sportplatz).

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Aktualisiertes Programm: „Shake It Up – Dorffest für Demokratie“ am 28.09.2024 in Schnellroda

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